Von: ka
Rom – In der italienischen Öffentlichkeit wird über die „Impfstatus-Anstandsregeln“ unter Eltern heftig debattiert. „Ich habe eine Freundin meiner Tochter bei mir zu Hause eingeladen. Ihre Eltern, die beide Impfgegner sind, haben es aber unterlassen, mir mitzuteilen, dass sie ungeimpft sind“, so eine italienische Mutter, die sich darüber ärgert, dass ihr diese aus ihrer Sicht wichtige Information vorenthalten wurde. Dieser Fall, der kein Einzelfall ist, zeigt, dass wenn Eltern von Freunden der Kinder verheimlichen, dass sie nicht geimpft sind, dies nicht nur auf Unverständnis stößt, sondern auch sehr viel Ärger nach sich ziehen kann.
Es fehlen nur noch wenige Wochen bis Weihnachten. Elisa und Giulia, beide vier Jahre alt, sind ganz aufgeregt. Am Samstag werden sie sich zu einem Spielenachmittag treffen. Die Verabredung findet zu Hause bei Elisa statt, wo sie bereits ihre Kuscheltiere und Puppen zum Spielen mit ihrer kleinen Freundin hergerichtet hat. „Am Tag zuvor habe ich auch Claudio, einen anderen kleinen Freund meiner Tochter, eingeladen. Im Gespräch mit seiner Mutter habe ich vorgeschlagen, gemeinsam auswärts essen zu gehen. Claudios Mutter hat mich aber darauf hingewiesen, dass die Eltern von Giulia keinen Grünen Pass besitzen und daher nicht in einem Restaurant essen dürfen“, so die Mutter von Elisa gegenüber Huffpost. „Aber wie? Ich habe ihre Tochter eingeladen. Sie sind nicht geimpft und sie sagen mir nichts?“, fragt sich die Gastgeberin erstaunt.
In der Annahme, dass die Eltern geimpft sind, hat diese ahnungslose Mutter die kleine Freundin ihrer Tochter eingeladen. Diese haben ihre Einladung angenommen, aber ihr zugleich verheimlicht, dass sie nicht geimpft sind. „Ich habe sie weder darauf angesprochen noch bin ich mit ihnen auf Konfrontation gegangen, habe es aber mit einer Ausrede vorgezogen, dass die Kinder zusammen im Freien spielen. Auch wenn ich sie nicht teile, respektiere ich die Entscheidung anderer, sich nicht impfen zu lassen. Aber auch ich möchte respektiert werden. Ich glaube an die Wissenschaft und an die Impfung. Wenn wir nicht derselben Meinung sind, sollen sie mir die Wahrheit sagen und mir die Wahl geben, sie nicht zusammen in geschlossenen Räumen spielen zu lassen“, meint diese etwas verärgerte Mutter.
Zu den „neuen Abstandsregeln“, die die Pandemie den zwischenmenschlichen Beziehungen auferlegt und die wir alle einhalten sollten, gehören die soziale Distanzierung, die Maskenpflicht und das regelmäßige Desinfizieren der Hände. Seit fast einem Jahr gesellt sich die Impfung gegen das Coronavirus dazu. Die Tatsache, dass es immer noch Menschen gibt, die ihren ungeimpften Status verheimlichen, stellt das Zusammenleben aber auf eine harte Probe. Die Frage, wie sich insbesondere Mütter und Väter verhalten sollen und welche „Impfstatus-Anstandsregeln“ gelten, wird unter Eltern derzeit heftig debattiert.
Der Fall dieser Mutter ist kein Einzelfall. „Mein Sohn ist zehn Jahre alt. Er spielt Rugby und trainiert dreimal pro Woche. In den letzten Monaten hat er mit einem Jungen in seinem Alter Freundschaft geschlossen. Weil sie Nachbarn von uns sind, begleiten wir ihn oft nach Hause, wenn seine Eltern nicht können. Meine Frau und ich haben ein gutes Verhältnis zur ganzen Familie aufgebaut. Wir laden uns gegenseitig auch zum Essen ein. Im Gespräch mit anderen Eltern habe ich zufällig erfahren, dass die Eltern des Freundes meines Sohnes Impfgegner sind und offensichtlich nicht die Absicht haben, ihr Kind zu impfen“, erzählt ein Vater, der als Krankenpfleger arbeitet.
„Ich bin überrascht gewesen. Aufgrund meiner Arbeit hatten wir oft über die Impfung gesprochen. Das Paar war dem Thema aber immer ausgewichen und hatte es vermieden, ihre Entscheidung zu erwähnen. Ich weiß, was Covid-19 bedeutet und welche Risiken damit verbunden sind. Auch wegen der Erwachsenen, die die Impfung ablehnen, werde ich meine Kinder so schnell wie möglich impfen lassen“, so dieser Vater, der mit Unverständnis auf der Verheimlichung des Impfstatus des befreundeten Paars reagiert.
Diese beiden Beispiele zeigen, dass die Ansteckungsgefahr, der die Kinder ausgesetzt sind, nicht nur die Schule, sondern auch den außerschulischen Bereich betrifft. Wird in einer Spiel- oder Sportgemeinschaft ein positives Testergebnis festgestellt, können die Kinder samt ihrer Familien in die Quarantäne genommen werden. Diese Tatsache gibt vielen Eltern zu denken. Aus diesem Grund wünschen viele von ihnen auch über den Impfstatus der Eltern der Spielkameraden ihrer Kinder informiert zu werden.
Führende Mediziner raten zur Wachsamkeit. Diese gilt insbesondere für Kinder unter fünf Jahren, die noch nicht geimpft werden können. Die Kinder der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen können ab dem 16. Dezember geimpft werden.
Der Leiter der operativen Einheit für mikrobiologische und immunologische Diagnostik am Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù“ in Rom und Professor für Mikrobiologie an der römischen Universität Unicamillus, Professor Carlo Federico Perno, möchte Zweifel aus dem Weg räumen und weist im gleichen Atemzug auf die Gefährlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus bei ungeimpften Kindern hin.
„Nun sind die Kinder das Ziel des Virus. Sie sind vor Long Covid und MIS-C zu schützen. Die Impfung ist sicher und wirksam. Das Risiko, an einer Covid-bedingten Myokarditis und Perikarditis zu erkranken, ist wesentlich höher als das Risiko, sich eine von der Impfung herrührende Myokarditis und Perikarditis einzuhandeln. Diese verläuft in der Regel gutartig und kann mit einfachen Medikamenten behandelt werden. Die durch das Virus verursachte Myokarditis ist nicht nur häufiger, sondern kann auch tödlich sein“, meint Carlo Federico Perno.
VIA LIBERA ALLA VACCINAZIONE DEI BAMBINI, SI PARTE IL 16 DICEMBRE
VIA LIBERA ALLA VACCINAZIONE DEI BAMBINI, SI PARTE IL 16 DICEMBREL'Agenzia italiana per il farmaco ha dato il via libera ai vaccini anticovid per i bambini tra i 5 e gli 11 anni. Le somministrazioni inizieranno il 16 dicembre. L'Esercito metterà a disposizione i suoi laboratori mobili per aumentare il tracciamento nelle scuole.Cristiana Palazzoni per il Tg3 delle 12 del 2 dicembre 2021
Posted by Tg3 on Thursday, December 2, 2021
„Eines von sieben Kindern riskiert an Langzeitfolgen wie Long Covid zu leiden. Und ein erheblicher Teil dieser Kinder kann auch das Multisystemische Entzündungssyndrom bei Kindern, MIS-C, entwickeln, eine seltene Erkrankung, die mehrere Organe betrifft. MIS-C tritt nicht sofort auf, sondern zwei bis sechs Wochen nach der Infektion. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, gastrointestinale Störungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Herzmuskelschwäche mit Herzversagen, Hypotonie sowie neurologische Veränderungen. Es handelt sich um gravierende Folgen“, erläutert Professor Perno.