Von: mk
Rom – Ob jener Bär tatsächlich abgeschossen wird, der zwei Wanderer am Monte Peller im Nonstal angegriffen hat, bleibt fraglich. Nachdem der Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti eine entsprechende Verfügung unterzeichnet hat, reagiert nun das Ministerium aus Rom.
„Erst nachdem sichere wissenschaftliche Daten über das Tier vorliegen, könne man eine Entscheidung über einen technischen Eingriff sprechen, erklärt Umweltminister Sergio Costa laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa. „Meiner Ansicht nach darf so ein Eingriff jedoch nicht zur Erlegung des Bären führen“, betonte der Minister in einem Antwortschreiben an den Trientner Landeshauptmann.
Die Regierung überprüfe derzeit, ob die juristischen Voraussetzungen gegeben sind, die Verfügung zum Abschuss des Bären anzufechten. Auch Umweltschützer hatten die Verfügung des Trientner Landeshauptmannes scharf kritisiert.
Wie berichtet, waren Vater und Sohn bei Anbruch der Dunkelheit am Monte Peller in den italienischen Alpen unterwegs, als es zu der unheilvollen Begegnung mit dem Bären kam. Der Sohn und der Bär standen sich dabei Nase an Nase gegenüber. Der 28-Jährige ging zu Boden, das Tier begrub ihn unter sich. Der Vater stürzte sich daraufhin auf den Bären, um seinen Sohn zu befreien.
Der 59-Jährige erlitt bei dem Vorfall Knochenbrüche in einem Bein und tiefe Wunden. Der Sohn kam mit oberflächlichen Verletzungen davon.
Laut Fugatti leben im Trentino zwischen 82 und 93 ausgewachsene Bären. Manchmal dringen sie in Wohngebiete ein und attackieren Nutztiere. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts war im Jahr 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden.