Von: mk
Trient – Nach der Ankündigung des Trientner Landeshauptmannes Maurizio Fugatti, den Abschuss jenes Bären zu verfügen, der zwei Wanderer am Monte Peller angegriffen hat, laufen Umweltschützer Sturm.
Die Umweltschutzvereinigung Oipa Italia hat bereits angekündigt, beim Verwaltungsgericht Rekurs gegen die Anordnung einzureichen.
Die Liga gegen Tierversuche LAV rief hingegen dazu auf, die „Regeln zu respektieren“, die der Bärenmanagementplan vorsieht. Diese könnte nicht „nach Belieben von Politikern abgeändert werden, die im Rampenlicht stehen wollen“, heißt es in einer Aussendung.
Wie berichtet, waren Vater und Sohn bei Anbruch der Dunkelheit am Monte Peller in den italienischen Alpen unterwegs, als es zu der unheilvollen Begegnung mit dem Bären kam. Der Sohn und der Bär standen sich dabei Nase an Nase gegenüber. Der 28-Jährige ging zu Boden, das Tier begrub ihn unter sich. Der Vater stürzte sich daraufhin auf den Bären, um seinen Sohn zu befreien.
Der 59-Jährige erlitt bei dem Vorfall Knochenbrüche in einem Bein und tiefe Wunden. Der Sohn kam mit oberflächlichen Verletzungen davon.
Laut Fugatti leben im Trentino zwischen 82 und 93 ausgewachsene Bären. Manchmal dringen sie in Wohngebiete ein und attackieren Nutztiere. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts war im Jahr 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden.