Die neue Bewegung des Ex-Premiers

Renzi stellt „Italia Viva“ vor

Samstag, 19. Oktober 2019 | 15:14 Uhr

Florenz – Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi hat beim sogenannten Leopolda-Kongress in Florenz, einer jährlich im Herbst stattfindenden Ideenwerkstatt für ein neues Italien, sein neues politisches Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. „Italia Viva“ nennt sich die Bewegung. Dabei sparten Renzis Anhänger auch nicht mit Kritik am Partito Democratico, dem sie vor rund einem Monat noch angehörten.

Die Quote 100, die geplante Neuregelung des Pensionssystems in Italien, hat Renzi ebenfalls kritisiert. „Wenn wir sagen, dass die Quote 100 nicht gut sei, richten wir uns nicht gegen die Senioren: Ich sage nur, dass 20 Milliarden Euro für rund 150.000 Personen eine Absurdität sind“, erklärte Renzi laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa. Sein 80-Euro-Bonus für Familien habe nur zehn Milliarden gekostet und zehn Millionen Personen hätten davon profitiert. Man müsse auch an morgen denken, betonte Renzi.

„Der PD wird immer mehr zu einer Partei der Steuern. Wir haben uns hingegen immer für eine Senkung der Steuern eingesetzt“, fügte Maria Elena Boschi hinzu. Sie ist die Gruppensprecherin von Italia Viva in der Abgeordnetenkammer.

Elena Bonetti, Ministerin für Familien und Chancengleichheit, sprach vom Family Act, „um Italien neu starten zu lassen“. Dabei stellte sie zehn Richtlinien eines zukünftigen Plans zugunsten von Familien vor. Details sollen im Rahmen von Beratungen ausgearbeitet werden, die insgesamt ein Jahr lang dauern sollen.

Erste Ideen sind mehr Kinderhorte, Vaterschaftsurlaub, ein monatlicher Kinderscheck, die Einrichtung eines „Family bond“, um in Dienstleistungen für Familien zu investieren, Begünstigungen für junge Paare und ein Steuererstattungsanspruch für die Ausbildung.

Von: mk