Ein Kommentar

Der perfide Plan

Dienstag, 25. Oktober 2022 | 02:01 Uhr

Bozen – Russland dreht weiter an der Eskalationsspirale und behauptet, Kiew bereite im Krieg den Einsatz einer “schmutzigen” Bombe vor. Eine solche besteht aus radioaktivem Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Obwohl Vertreter der NATO-Länder dies als unwahr zurückgewiesen haben, bringt Russland das Thema von Neuem aufs Tapet. Dahinter steckt ein perfider Plan.

Die russische Führung hat während ihres Angriffskriegs Kiew immer wieder Dinge vorgeworfen, die sie dann selbst umgesetzt hat. Das schafft Chaos und Verwirrung. In Zusammenhang mit einer schmutzigen Bombe bedeutet das aber auch: Russland hat Angst vor Gegenschlägen des Westens, denn: Der Einsatz von Atomwaffen – welcher Art auch immer – bedeutet einen Tabubruch.

Nach den Unterstellungen Russlands wird es für den Westen im Kriegsgewirr schwierig sein, einen handfesten Beweis dafür zu finden, wer die schmutzige Bombe geworfen hat.

Russland könnte auch zu einer solchen Waffe greifen, um dies als Vorwand zu benutzen, den Staudamm vor Cherson zu sprengen und das Gebiet zu fluten, wie Militärexperte Carlo Masala erklärt.

Vielleicht würden sich im Fall eines Atomwaffeneinsatzes Verbündete wie China und Indien von Russland abwenden. Der eigenen Bevölkerung hätte man ein Alibi allerdings geliefert.

Von: mk

Bezirk: Bozen