Rechte und Pflichten

Doppelte Staatsbürgerschaft: Was wären die Folgen?

Mittwoch, 22. November 2017 | 08:37 Uhr
Update

Bozen – Wie das Tagblatt Dolomiten exklusiv am Dienstag berichtete, haben 19 Landtagsabgeordnete einen Brief an ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Obmann HC Strache verschickt – mit der Bitte, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler ins Koalitionsabkommen aufzunehmen. Doch was wären die effektiven Folgen einer doppelten Staatsbürgerschaft für die Südtiroler?

Die zusätzliche österreichische Staatsbürgerschaft würde für Südtiroler zwar einige Vorteile, aber auch etliche Verpflichtungen mit sich bringen, schreibt das Tagblatt Dolomiten am Mittwoch.

In erster Linie wäre die österreichische Staatsbürgerschaft jedoch ein Zeichen der Verbundenheit, denn viele Rechte, die bis vor Jahren mit der Staatsbürgerschaft verbunden waren, haben seit 1992 alle EU-Bürger.

Dazu zählen das Recht auf Einreise, Aufenthalt und Niederlassung in der EU, das Recht auf Erwerbstätigkeit in jedem Mitgliedsstaat und das aktive und passive Wahlrecht in der Wohnsitzgemeinde.

Mehr zum Thema lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!

Der ASGB unterstützt die Forderung nach einer Doppelstaatsbürgerschaft

Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett und der Vorsitzende der ASGB-Jugend, Alexander Wurzer, unterstützen das von 19 Landtagsabgeordneten an Kurz und Strache gerichtete Schreiben mit der Forderung, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler ins Koalitionsabkommen aufzunehmen.

Die beiden Gewerkschafter betonen unisono, dass der Doppelpass für niemanden Nachteile bringen würde, für die Ansuchenden jedoch nur Vorteile. Weiters erklärt Tschenett, „dass die Schutzmacht Österreich mit ihrem Bekenntnis, die Südtiroler effektiv als ihresgleichen anzuerkennen, ihr Protektorat de jure weiter festigen und der deutschen und ladinischen Volksgruppe somit zusätzliche Sicherheit vermitteln könnte.“

„Zuallererst gilt allen Unterzeichnern des Schreibens mein Dank. Ich muss aber auch mein Unverständnis an jene richten, die das Schreiben nicht unterzeichnet haben, denn jede weitere Unterschrift hätte die Schlagkraft der Forderung bekräftigt. Insofern hoffe ich inständig, dass der Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Wien das Thema Doppelstaatsbürgerschaft ansprechen und sich auch für eine solche aussprechen wird“, erklärt der ASGB-Jugend Vorsitzende.

Tschenett und Wurzer zeigen sich beide davon überzeugt, dass es in diesem Kontext auch Aufgabe aller politischer Interessenvertreter ist, die Italiener in Südtirol davon zu überzeugen, dass eine doppelte Staatsbürgerschaft für sie keine Nachteile bringen würde, denn eine Aufklärung der Italiener in dieser Hinsicht wäre bisher eindeutig zu kurz gekommen.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen