Von: mk
Bozen – Die Landtagsabgeordneten der Grünen, Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba und Brigitte Foppa, sind wenig darüber erfreut, dass die EU-Staaten die Zulassung für Glyphosat fünf weitere Jahre verlängert haben. „Die Wirkung von Glyphosat ist längst bekannt: Wo es verwendet wird, geht die Artenvielfalt drastisch zurück. Die Substanz tötet natürliche Grünpflanzen ab und somit den Lebensraum vor Insekten, Reptilien und Vögeln, die maßgeblich zu funktionsfähigen Ökosystemen beitragen“, erklären die Grünen.
Vor allem aber sei die krebserregende Wirkung höchst problematisch. Die Weltgesundheitsorganisation hatte das Herbizid als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
Aus diesen Gründen hätten sich über eine Million Menschen aus ganz Europa gegen die Verlängerung des Wirkstoffes ausgesprochen. Auch das EU-Parlament habe diese Position gestärkt, indem es sich für eine sofortige deutliche Reduktion und einen endgültigen Auslauftermin eingesetzt habe.
„Nun aber geht die Zulassung in die zweite Runde. Und das, weil sich ein CSU-Agrarminister für die Bundesrepublik einfach das Recht heraus nahm, entgegen der internen Abmachungen für die Verlängerung zu stimmen. Ganz nebenbei sei angemerkt, dass Monsanto, der Konzern, der die Chemikalie wie auch das Glyphosat-resistente Saatgut vermarktet, demnächst vom deutschen Bayer Konzern gekauft werden soll“, erklären die Grünen.
Die nun in der EU getroffene Entscheidung sei undemokratisch und gesundheitsgefährdend. „Aber die Auseinandersetzungen gehen weiter, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Südtirols Grüne treten weiterhin mit allem Nachdruck für die Verbannung von Glyphosat ein – vorab in unserem Land. Der Erfolg der Hersteller ist ein Pyrrhus-Sieg“, sind die Grünen überzeugt.