Kritik an Kompatscher

Klotz: „Demokratischer Staat als Völkerkerker?“

Donnerstag, 21. September 2017 | 13:46 Uhr

Bozen – Die ehemalige Landtagsabgeordnete der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit, Eva Klotz, verweist in Zusammenhang mit den Repressalien der spanischen Politik in Katalonien darauf, dass ein demokratischer Staat bzw. eine demokratische Verfassung niemals als „Völkerkerker“ dienen dürfe. Auf lange Sicht könne auch in Katalonien der Unabhängigkeitswille eines Volkes und seines demokratisch gewählten Parlaments nicht unterdrückt und ignoriert werden.

Mit seinen Drohungen gebärde sich Spaniens Premier Rajoy so, als lebe Spanien noch in der Franco-Diktatur und als habe er die Vollmachten eines mittelalterlichen Feudalherrn. „Das werden sich auch demokratisch gesinnte Spanier nicht gefallen lassen. Auch die EU wird sich dazu äußern und sich ihrer Verantwortung für Frieden und Demokratie in Europa stellen müssen!“, erklärt Klotz.

Eva Klotz unterstreicht, dass es im Gegensatz zu dem, was Landeshauptmann Arno Kompatscher behaupte, nicht in erster Linie wirtschaftliche Interessen sind, welche die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien stark gemacht hätten, sondern dass sich die Katalanen nicht als Spanier fühlen würden und weil deren führenden Politiker die Selbstbestimmung nicht bremsen, sondern vorantragen würden.

Eva Klotz ruft Kompatscher und dessen Gefolgsleute auf, sich ein Beispiel an den katalanischen Amtskollegen zu nehmen und sich nicht weiter als „Verteidiger der Einheit Italiens“ aufzuspielen.

Katalonien sei auf dem Weg zur Unabhängigkeit, Südtirol wegen der SVP-Politik auf dem Weg, eine ganz gewöhnliche italienische Provinz zu werden. Das sei der wesentliche Unterschied zwischen Südtirol und Katalonien, kritisiert Klotz.

Von: mk

Bezirk: Bozen