Deutsche Kinder an deutschen Schulen oft in der Unterzahl

Schulstreit in Bozen: So kann Immersion nicht funktionieren

Freitag, 17. März 2023 | 20:49 Uhr
Update

Bozen – Obwohl die deutschsprachige Bevölkerung in Bozen nur 20 Prozent ausmacht, sind 55 Prozent der Bozner Kinder für das kommende Schuljahr in die erste Grundschulklasse einer deutschen Schule eingeschrieben worden – ein Schuss, der für alle nach hinten gehen könnte.

Italienischsprachige Familien oder solche mit Migrationshintergrund schreiben ihre Kinder in die deutsche Schule ein und hoffen, dass sie im Unterricht und im Austausch mit Gleichaltrigen die deutsche Sprache lernen. Doch eine gute Immersion funktioniert nur, wenn die Zahl der Nicht-Muttersprachler in der Klasse die Marke von 30 Prozent nicht überschreitet.

Derzeit verhält es sich in vielen Fällen oft nahezu umgekehrt. Während im Jahr 2013 in den deutschen Schulen in Gries rund 48 Prozent der Kinder deutscher Muttersprache waren, ist der Anteil im Jahr 2023 auf 36 gesunken. Das bedeutet: Für fast zwei Drittel der Schüler ist Deutsch nicht die erste Sprache.

Das sind nur einige Daten, die bei einem Treffen zwischen den Leitern deutscher Schulen mit Stadträtin Johanna Ramoser am Donnerstag besprochen wurden, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Laut der Stadträtin ist Deutsch an der Goethe-Schule, in Gries und in Haslach nur für 30 bis 40 Prozent der Kinder die Muttersprache. In erster Linie gehe es bei der Diskussion nicht um ethnische Fragen, sondern um Sprachkompetenz und um die Qualität des Unterrichts.

Den Schulleitern zufolge muss die Politik eine Lösung finden. Derzeit darf keine Schule ein Kind ablehnen. Das Gesetz sieht zwar seit Jahren eine paritätische Kommission vor, die aus jeweils einem Experten der beiden Schulintendanzen besteht. Doch die Kommission wurde nie ins Amt eingesetzt. Die Experten könnten laut den Schulen wenigstens über Grenzfälle entscheiden.

Grüne: Schulstreit in Bozen ist ein Ruf nach der mehrsprachigen Schule

Ramoser hat wieder die die Eingangstests als Lösung aufs Tapet gebracht. Darauf ist auch auf politischer Ebene ein Schulstreit entbrannt, zu dem die Landtagsabgeordneten der Grünen Stellung nehmen.

Hintergrund sei der Wunsch vieler Familien, ihre Kinder mehrsprachig aufwachsen zu lassen. Viele Eltern rechnen sich dadurch bessere Lebenschancen für ihre Kinder aus. Elternvertretungen würden laut den Grünen seit vielen Jahren auf diesen gesellschaftlichen Wunsch aufmerksam machen. „Die Regierungsmehrheit im Lande aber versperrt sich diesem Wunsch vehement und mit großer Engstirnigkeit“, so die grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa.

Sie hat schon 2014 einen Gesetzentwurf in den Landtag gebracht, der ein mehrsprachiges Zusatzangebot an Schulen vorsieht, wenn ein Minimum an Einschreibungen zustande kommt (14 für den Kindergarten, 15 für die restlichen Schulstufen). „Der Gesetzentwurf ist im Einklang mit Artikel 19 des Autonomiestatuts, und er würde eine echte Lösung darstellen“, ist Foppa überzeugt. Er würde die Praxis beenden, die dazu führt, dass Kinder in eine für sie oft nur schwer verständliche Welt geworfen werden, und die die gesamte Thematik und Problematik letztlich auf Lehrpersonen abwälzt, indem so getan wird, als ob es das Bedürfnis nach Mehrsprachigkeit nicht gäbe.

„Wenn das Bedürfnis nach Mehrsprachigkeit ignoriert wird, kommt es am Ende zur ‚selbstgebastelten‘ mehrsprachigen Schule mit Stress für alle. Stattdessen braucht es mehrsprachige Konzepte, die vor Ort als Projekt entstehen, und in denen alle Beteiligten ihre Rolle haben. Ein systemisches Problem braucht auch eine systemische Lösung. Südtirol ist reif für ein mehrsprachiges Zusatzangebot in der Schule. Das ist der Ruf, der derzeit aus den Schulen in Bozen zu hören wäre“, schließt Brigitte Foppa.

Freiheitliche: „Sprachstandtests an Schulen sind überfällig“

Die Freiheitlichen bekräftigen hingegen ihre jahrelange Forderung nach Einführung verpflichtender Sprachtests an den deutschen Grundschulen. Nur damit könne Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache erfolgreich Spracherwerb und Integration ermöglicht und gleichzeitig ein Absinken des allgemeinen Unterrichtsniveaus verhindert werden.

„Der seit Jahren steigende Anteil von Kindern mit unzureichenden Sprachkenntnissen an deutschen Schulen führt vor allem in unseren Ballungszentren dazu, dass viele Kinder dem Unterricht kaum oder nur teilweise folgen können. Das Konsequenz ist ein sinkendes Unterrichtsniveau zum Schaden der Kinder deutscher Muttersprache“, so der freiheitliche Vizeobmann Otto Mahlknecht in einer Aussendung.

„Um dieser negativen Entwicklung entgegenzusteuern, müssen die Sprachkenntnisse von Nichtmuttersprachlern bereits vor Schuleintritt bzw. Einteilung der Klassen erhoben werden. Wir Freiheitliche fordern deshalb schon seit Jahren die Einführung von standardisierten Sprachfeststellungstests um sicherzustellen, dass der Anteil von Schülern mit keinen oder sehr eingeschränkten Sprachkenntnissen ein verträgliches Maß – im besten Fall 20 Prozent – nicht überschreitet“, so Mahlknecht.

„Schüler mit niedrigem Sprachniveau müssen im Sinne eines raschen Spracherwerbs und damit guten Integration als geschlossene Gruppe von Fachpersonal gezielt gefördert werden. Falls insgesamt zu wenige Kinder deutscher Muttersprache und auch jener mit äquivalenter Sprachbeherrschung eingeschrieben sind, müssen in letzter Konsequenz auch Klassen gebildet werden, in denen nur Nichtmuttersprachler sitzen, die dann ihrem Sprachniveau entsprechend gefördert werden, ehe sie in die Regelklasse übertreten können“, so die Freiheitlichen abschließend.

Team K fordert mehrsprachige Kindergärten

Die Möglichkeit, unseren Kindern von klein auf mehrsprachigen Unterricht anzubieten, sollte zur Regel werden, findet unterdessen das Team K im Bozner Gemeinderat. Die Bewegung hat dort einen Beschlussantrag eingebracht, um eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die ein Konzept für die Einführung von zweisprachigen Klassen in den städtischen Kindergärten ausarbeitet und die Ergebnisse der zuständigen Gemeinde- und Landesverwaltung vorlegt.

Familien würden vermehrt nach einer frühen mehrsprachigen Erziehung fragen. Die Behörden in Südtirol könnten noch viel für den Ausbau der zwei- und mehrsprachigen Erziehung tun, so das Team K. Der erneute Vorschlag der SVP, Aufnahmetests an deutschen Schulen einzuführen, sei eine weitere plumpe Verdrehung des Problems: Natürlich müsse das Recht auf muttersprachlichen Unterricht gewährleistet sein. Doch das Team K setzt sich für die Einführung von zweisprachigen Schulen als zusätzliches Bildungsangebot zum bestehenden ein.

“Es führt kein Weg daran vorbei: Das derzeitige getrennte Schulsystem hat versagt, ein angemessenes Erlernen von Italienisch und Deutsch zu gewährleisten. Durch diese Trennung treffen wir uns nicht, wir reden nicht miteinander, und wenn wir getrennt aufwachsen, ist es schwieriger, das in der Schule Gelernte in den Alltag zu übertragen”, argumentieren die Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion.

Sie erklären: “Ähnlich wie in Meran, wo der Antrag von Gemeinderätin Sabine Kiem fast einstimmig – auch von der SVP – angenommen wurde, werden wir auch in Bozen einen Beschlussantrag einbringen, der zumindest die Einrichtung einer Arbeitsgruppe für mehrsprachige Kindergärten fordert. Wir sind uns bewusst, dass die Zuständigkeit für die Kindergartenpädagogik nicht bei der Gemeinde liegt – deshalb fordern wir, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe auch den zuständigen Landesämtern vorgelegt werden – aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Verwaltung der Schulen und ein Teil der damit verbundenen Kosten von der Gemeinde getragen werden, halten wir die Zeit für gekommen, dieses Thema anzugehen.”

Grundsätzlich sei geplant, in den italienisch- und deutschsprachigen Kindergärten eine oder mehrere Klassen mit gleichberechtigtem Unterricht in beiden Sprachen einzurichten, wenn dies für mindestens 15 eingeschriebene Schülern verlangt wird. Artikel 19 des Autonomiestatuts, der das Recht auf muttersprachlichen Unterricht garantiert, werde dadurch nicht angetastet.

Plattform Heimat in der SVP: Volle Rückendeckung für Stadträtin Ramoser

Die Bozner Stadträtin Johanna Ramoser hat kürzlich ein Thema angesprochen, das immer mehr in den Stadtgemeinden und den größeren Gemeinden Südtirols in den Vordergrund rückt, aber an sich nichts Neues ist: Zunehmend wird die deutschsprachige Schule mehrheitlich von Kindern nichtdeutscher Herkunft besucht und die Zahl der Kinder mit Deutsch als Muttersprache rückt immer mehr in den Hintergrund.

Dies sollte schwer zu denken geben, ist die deutschsprachige Schule neben der ladinischsprachigen doch eine Errungenschaft der Autonomie, um die Sprachminderheiten in Südtirol zu schützen und diese Minderheitensprachen im Staat Italien nicht aussterben zu lassen. So manch politisches Kräftchen im Land wittert in dieser Debatte Morgenluft und würde so mir nichts dir nichts den Minderheitenschutz einfach vom Tisch fegen.

Die Basis unserer Grund- und Mittelschulen sollte grundsätzlich nicht für fragliche Sprachexperimente herhalten müssen, schon gar nicht in Bezirken, in denen der Erwerb der deutschen Muttersprache von Grund auf gefährdet ist.

Gleichzeitig gibt es auch zu denken im Hinblick auf die Organisation des Unterrichts. Deutsch als Erstsprache zu unterrichten ist nicht dasselbe, wie Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten. So wie es scheint, ist unser Schulsystem nicht dafür gerüstet, beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Lehrpersonen klagen seit Jahren über Überlastung und fehlende Ressourcen und darüber, dass sie letztendlich unter diesen Voraussetzungen keinem Kind mehr gerecht werden können.

Über das Einführen von Sprachtests kann man streiten. Die Plattform Heimat in der SVP unterstützt aber auf jeden Fall den Appell von Johanna Ramoser, hier genauer hinzuschauen.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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53 Kommentare auf "Schulstreit in Bozen: So kann Immersion nicht funktionieren"


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Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
7 Tage 7 h

Wie soll es da ein Lehrer noch schaffen irgend einem Schüler etwas beizubringen.
Chaos pur in den Klassen.
Das Gesetz sollte es so vorsehen das gute Kentnisse der Sprache die voraussetzung für die einschreibung in die deutsche oder italienische Klasse ist.
Sonst zuerst Sprache lernen und dann einschreiben.

N. G.
N. G.
Kinig
7 Tage 5 h

Völliger Quatsch! Mein Kind ging Mehrsprachenmodell, von 24 Kindern waren 16 ausländischer Herkunft! Alle können Deutsch, können Italienisch, Englisch auch und waren und SIND bis heute befreundet!
Kompletter Unsinn!
Du sprichst aus Erfahrung? Eher NICHT! Ich ja!

spitzname
spitzname
Grünschnabel
7 Tage 4 h

N.G.
Ich spreche aus Erfahrung. Wenn man das Erlernen der 2. Sprache nur durch die alternativ-naive Brille sehen will, mögen Sie auch noch Recht haben. Alles Freude, Eierkuchen. Aber mischen Sie sich einmal unter das Schulvolk einer deutschen Stadtschule an der Bushaltestelle (in den Pausenhof dürfen Sie ja zum Glück nicht), dann werden Sie sich wundern, was das geredet wird. Da hört das bilingue – Geschwafel schnell auf…
Die Südtiroler haben vergessen, dass sie einem Fünfmillionenvolk und einem Zeitgeist gegenüberstehen.
Freut mich für Sie, dass Ihre Kinder wahre Sprachwunder sind.

lissi81
lissi81
Tratscher
7 Tage 4 h

@N. G.
Mehrsprachenmodell?? Wo sicher nicht in Italien. Ich bin “deutsche” mein Mann “italiener”. Mein Sohn “durfte” Gott sei Dank in eine deutsche Schule, ich habe es nie bereut ihn dort eingeschrieben zu haben. Er ging in den italienischen Kindergarten ist inzwischen 20 und spricht beide Sprachen perfekt.
Das Problem liegt daran dass man in der Schule nur Theorie lernt aber keine Praxis hat.

spitzname
spitzname
Grünschnabel
7 Tage 4 h

…es sind knapp 60 Millionen…

Pasta Madre
Pasta Madre
Superredner
7 Tage 3 h

@N. G. In welchen Jahren war das??

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
7 Tage 3 h

@spitzname …in den Pausenhof dürfen Sie ja zum Glück nicht…🤣🤣🤣👍

traurig
traurig
Superredner
7 Tage 2 h

@N. G. Ach Gott….. konn leimer lochn. Hett mi gwundert wenn net jemand va deiner Familie des schun praktiziert hat. Desmol a Kind….😂😂😂

raetia
raetia
Tratscher
7 Tage 1 h

@N.G. stimme dir völlig zu…selber erfahren. Zuhause immer nur Italienisch gesprochen….danach deutscher Kindergarten und deutsche Schule besucht und alles kein Problem….

spitzname
spitzname
Grünschnabel
6 Tage 23 h

Einige tausend Mal, vielleicht !

N. G.
N. G.
Kinig
6 Tage 9 h

@spitzname Dir ist entgangen, dass ich auch aus Erfahrung spreche und mir nichts aus den Fingern sauge! Was hat das dann mit Naivität und oder alternativer Brille zu tun!? Es ist Fakt!

N. G.
N. G.
Kinig
6 Tage 9 h

@Pasta Madre Mein Sohn ist 13. Also rechne und wo ich wihne, ist hinlänglich bekannt!

N. G.
N. G.
Kinig
6 Tage 9 h

@traurig Nun, wenn dein Leben und dein dein Umfeld langweilig ist, kann ich doch nichts dafür!

Staenkerer
6 Tage 7 h
es steht fest das kloankinder koan problem hobn a zweite sproche zu lernen, also fand i zweisprachige kindergärten a sehr gute idee! schließlich isch es in inseren lond jo es a und o des friedlichen zusommenlebens das jeder der do leb und lebn will de zwoa, im ladinischenblondesteil de drei, londessprochn beherrscht! schließlich geat jo grod de SVP ständig damit hausiern das mir vorbild in punkto gut funktionierendes miteinander zweier (dreier) sprachguppen sein, ober es dort, wo es für olle am leichtesten isch de sprochn mitanond, vonanonder zu lernen, in zwei- dreiprachige kindergartn und pflichtsschulen offizielle zuazulossn und zu fördern,… Weiterlesen »
Staenkerer
6 Tage 7 h

@lissi81 meine enkel sein zwoasprochig aufgwochsn, mutter deutschsprochig mit perfektm italiensch, voter holbitaliener mit gutem deutsch, de kinder hobn, aus plotzgründen, erst in italienischen nor in deutschen kindergort besucht und worn beim eintritt in de deutsche volkschule schun perfekt zweisprachig, hatten also mit 6 johr koan problem blizschnell und ohne nochdenkn von oaner sproch in de ondre zu wechseln!

nok
nok
Superredner
7 Tage 7 h

Kann es sein dass man in der deutschen Schule weniger lernt? In Italienisch unterschreibe ich sofort, ein Witz wie mittelschulabgänger Italienisch können!!!

Evi
Evi
Universalgelehrter
7 Tage 6 h

Umgekehrt wird ein Schuh draus.

genau
genau
Kinig
7 Tage 6 h

Das Bildungsniaveau der Italieniachen Schulen ist noch schlechter!

Seppl_1234
Seppl_1234
Neuling
7 Tage 6 h

Ein Schulkamerad im Realgymnasium Bozen war in italienisch immer negativ und hatte jedes Jahr Nachprüfungen. Der hat dann ein Austauschjahr im italienischen Realgymnasium gemacht und war Klassenbester in fast allen Fächern.
Und wenn man allein die Deutschkenntnisse der italienischen Schüler mit den Italienischkenntnissen der Deutschen vergleicht kann man nur den Kopf schütteln. Die meisten können sich grad mal Vorstellen und das wars auch schon!

N. G.
N. G.
Kinig
7 Tage 5 h

Sorachen lernt man nicht unbedingt in Schulen! Wenn Ausländer zu Hause nur ihre Sprache sprechen, Kinder aber verschiedensprachige Freunde haben, lernen die alles! Schule ist nur ne Grundbasis!

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
7 Tage 3 h

@all: ach Leute…nicht immer Minus drücken, nur weil da NG steht. Ab und zu hat er auch recht: in der Schule kriegst die Basis, aber wenn du a) keinen Bock auf irgendwas hast (nicht nur Sprachen lernen aber gemeint sind alle Fächer) und b) sie außerhalb des Klassenzimmers nicht sprichst, wirst nie sattelfest werden und auch in der Maturaklasse noch keinen korrekten Satz formulieren können.

jochgeier
jochgeier
Universalgelehrter
7 Tage 1 h

@N. G. da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben.

magg
magg
Grünschnabel
7 Tage 7 h

Die Ängste der Eltern kann man noch verstehen, sie wollen ja das aller Beste für ihre Kinder, aber dass sich die Politiker immer so übertreiben und Ängste schüren, auf Kosten der Kinder, das geht nicht.
Die Politiker plären stets wegen mangelnder Integration und wenn sich italienisch oder andere Sprechende sich an unseren Gepflogenheiten anpassen wollen ist es auch nicht recht. Integration fängt schon im Kleinen an und je früher man mit Sprachlere anfängt, desto leichter ist es eine neue Sprache zu lernen.

N. G.
N. G.
Kinig
7 Tage 5 h

Genau so ist es! Was sagen dazu eigentlich die STF, wenn sich italienische und ausländische Kunder bzw. deren Eltern bemühen das ihre Kinder Deutsch sprechen? Da wäre ich mal gespannt!

Diogenes
Diogenes
Tratscher
7 Tage 4 h

@N. G. Die Eltern bemühen sich einen Käse, mit den Kindern deutsch zu sprechen. Die Lehrer sollen zum Bildungsauftrag, wohlgemerkt in einer deutschen Schule, Sprachunterricht geben. Die ital. Schulen haben drei mal soviel Geld zur Verfügung, sollen doch die den Sprachunterricht stemmen. Autonomie, Art 19? Die SVP schnarcht weiter und wird erst wach, wenn in den Städten kein einziges deutschsprachiges Kind mehr in die deutsche Schule geht.

jochgeier
jochgeier
Universalgelehrter
7 Tage 1 h

@N. G. die italienischen und ausländischen eltern hoffen dass sie die aufgabe des deutschlernens auf die schule abschieben können und zuhause wird munter in der muttersprache weiter gelabert. wie du weiter oben bemerkt hast, ohne die eltern gehts nicht.

was bin ich
was bin ich
Tratscher
7 Tage 6 h

dies ist ein Resultat von vielen, welches die SVP mit Kompatscher zu verantworten hat. Macht ruhig weiter so.

Mello
Mello
Tratscher
7 Tage 1 h

Dor Kompatscher isch für olles schuldig, sogor wenns za wianig regnet…

was bin ich
was bin ich
Tratscher
6 Tage 22 h

@Mello …wer denn sonst?? Seit wann sitzt Kompatscher und seine Freunde auf der Opositionsbank??

Stolzz
Stolzz
Tratscher
7 Tage 5 h

Wenn man wirklich will, lernt man jede Fremdsprache in wenigen Monaten. Dazu braucht es keine mehrsprachige Schule, aber einen qualifizierten Fremdsprachenunterricht, Schüleraustausche, Auslandssemester und Auslandspraktika und eben – den Willen. Warum etwa sind italienischsprachige Abgeordnete im Südtiroler Landtag nicht imstande, ein Interview auf deutsch zu geben? Es ist beschämend, dass es im Südtiroler Landtag noch DolmetscherInnen braucht.

gogogirl
gogogirl
Tratscher
7 Tage 5 h

Am schlimmsten sind die gemischsprachigen Eltern,daheim wird nur italienisch gesprochen und das Kind soll dann in die Deutsche Schule

Doolin
Doolin
Kinig
7 Tage 59 Min

….generelles Problem hierzulande ist, dass unsere Jugendlichen weder deutsch noch italienisch halbwegs beherrschen…

Gustl64
Gustl64
Superredner
7 Tage 38 Min
In der 2. Klasse in der ich unterrichte ist von 16 Kindern eines deutscher Muttersprache. Die anderen sind alle mit Migrationshintergrund und sprechen durchwegs Italienisch, auch im Unterricht. Die Mehr heit verfügt über einen nicht ausreichenden deutschen Wortschatz und verstehen ganz vieles nicht. Sie führen Aufgaben rein mechanisch aus und sind meistens überfordert. Die Kinder sind nicht imstande ihre Gefühle zu versprachlichen, von Erlebnissen zu erzählen, Streit verbal zu lösen. Sie schweigen lieber oder es versuchen durch gezieltes Stören auf sich aufmerksam zu machen. Sie tun mir oft richtig leid! Bei den Hausaufgaben hilft ihnen niemand, weil die Eltern selber… Weiterlesen »
spitzname
spitzname
Grünschnabel
6 Tage 22 h

Wir wissen doch, dass der Angriff auf die Deutsche Schule immer aus der selben Richtung kommt, der Zeitgeist verlangt aber jetzt noch zusätzlich die Nivellierung nach unten durch nicht deutsch Sprechende. Das muss man auch noch gut zu finden, sonst ist man ja …

faif
faif
Superredner
7 Tage 7 h

…joo wenn mir za wianig sein megmer amoll gach awian nochwuchs produzieren oder?? ..norr drahnmers blattl ze insere gunschtn.
:-)) :-))

Savonarola
7 Tage 3 h

Endziel muss sein, deutsch in Bolzano auszuradieren ☝️

nemesis
nemesis
Tratscher
6 Tage 9 h

Wir sollten Schulen strikt trennen. Auch die Busse: Die Walschen sollen hinten sitzen, dazwischen eine Trennwand. Die Bars und Restaurants (ups, Französisch, besser: “Gasthaus”) sollten auch getrennt werden, am besten mit einem Schild: “Wir bewirten keine Walsche”. Kauft nur bei deutschen Südtirolern!

MahBitte
MahBitte
Neuling
6 Tage 22 h
Mein Kind besucht eine Grundschule im Unterland und die Zustände dort sind ähnlich wie in Bozen….die italienischen und ausländischen Kinder senken das Niveau aller und im Pausenhof sprechen sie untereinander nur Italienisch. Auch die Eltern dieser Kinder bemühen sich nicht um deutsche Kommunikation daheim. Wo soll das hinführen? Gehen sie bitte mal in einen dieser Pausenhöfe und hören sie WIE krautwalsch hier gesprochen wird!!!! Daran sind die italienischen Kinder und vor allem deren Eltern schuld! Eine Schande! Und jetzt kommen sie mir nicht mit einer gemischten Schule, denn jeder weiß, dass darunter vor allem die deutsche Sprache leiden würde (solange… Weiterlesen »
Ortner
Ortner
Grünschnabel
6 Tage 9 h

@mahbitte. Naja. Ziel ist ja nicht perfektes Hochdeutsch zu sprechen, dass iÜ wenige Südtiroler können. “Ich habe fertig” ist falsch!

Ziel ist dass man sich verständigen kann. In Australien wird an den unis “international English” an die Asiaten unterrichtet. Auch kein Oxford Englisch, aber gut für die Wirtschaft.

spitzname
spitzname
Grünschnabel
6 Tage 7 h

Ortner
“Ich habe fertig” ist ein Zitat von Trapattonis Wutrede und ist im Deutschen Sprachraum eine geflügelte Redensart geworden.
Hatte meine Kinder auch bei “mehrsprachigen Sommeraktivitäten” in der Stadt, sind immer heil zurückgekommen, aber sonst ….

MahBitte
MahBitte
Neuling
5 Tage 8 h
@Ortner: Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass der Deutsch-Grundschul-Lehrplan (nur) die von Ihnen angesprochene „Qualitätsstufe“ vorsieht. Abgesehen davon werden Sie mir (hoffentlich) zustimmen: Wer in deutschsprachigen Schulen keine ausreichenden (dem „Nach-Kindergarten-Alter entsprechenden“) Kenntnisse in Deutsch mitbringt den Unterricht, die Lehrer und natürlich alle anderen Kinder bremst, bzw. schlicht – das Niveau senkt! Die Rezept überall anders auch, sei es in höheren Schulstufen/Unis und natürlich auch außerhalb der Bildungsbubble lautet: Überprüfung der Eignung, Mindestkenntnisse, Erfahrung. Thema: Einstiegsprüfung?! Eines noch neben der Bildung – mir tun die italienisch sprechenden Kinder fest Leid wenn sie in deutschsprachige Schulen geschickt werden.… Weiterlesen »
So ist das
7 Tage 6 h

Eine Situatuon, die man dem LR für Schulwesen wohl auch zu verdanken hat. 🤔

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
7 Tage 3 h

N.G.: Schön, wenn die Mehrsprachigkeit bei Deinem Kind funktioniert hat, das tut es aber nicht immer. Ich kenne einige, die sich auch für diese Art von Unterricht für ihr Kind entschieden haben, der Schuss ging aber nach hinten los. Es wird nicht viele in Deutschland geben, die Deine Meinung zu Multikulti-Unterricht teilen.

Gustl64
Gustl64
Superredner
7 Tage 23 Min

Würde aus der deutschsprachigen Grundschule, in der ich unterrichte eine mehrsprachige, dann würde Deutsch an dieser Schule wohl kaum mehr gesprochen werden. Als Deutschlehrer hätte ich gar nicht mehr das Recht, vom Kind zu verlangen, deutsch zu sprechen.
In einigen Stadtvierteln in Bozen werden einige Schüler die deutsche Sprache womöglich als tote Sprache empfinden. In ihrem Umfeld ist sie kaum zu hören noch erforderlich. Woher soll die Motivation kommen?

Skye
Skye
Grünschnabel
7 Tage 3 h

Mein Sohn geht in eine Grundschule in Bozen. Von insgesamt 15 Kindern in der Klasse haben 2 Kinder beide Eltern deutscher Muttersprache und weitere 2 Kinder haben ein deutschsprachiges Elternteil. Die meisten anderen Eltern verstehen gut deutsch, nur bei 3 Kindern verstehen die Eltern kein deutsches Wort. Die Kinder reden in der Pause meist Italienisch, ich rede mit jedem Kind deutsch und habe keine Probleme damit. Trotzdem ist der Wortschatz meines Sohnes sicher geringer als meiner, als ich in seinem Alter war. Allerdings habe ich in einem Seitental meine Schul-Karriere begonnen…

Staenkerer
6 Tage 7 h

kinder lernen de sproche nit lei mitanonder sondern hautsächlich vonanonder, i honn, und i wett so ging es vielen älteren johrgänge im lond, als kind koane gelegenheit kopp des italienisch außer der poor schulstunden zu lernen! zum glück hot mama es guat gsprochn und ins so wenigstens ba de aufgobn helfn gekennt! richtig und schnell glernt honn i es erst als i mit 16 mit mehrere italienische orbeitskollegn zommgeorbeitet honn!

Ortner
Ortner
Grünschnabel
6 Tage 10 h

Ist doch super, dass so viele die deutsche Sprache toll finden. Der Anteil der Deutschsprachigen in der Bevölkerung steigt! Müssen halt mehr Sprachlehrer eingestellt werden.

spitzname
spitzname
Grünschnabel
7 Tage 4 h

es sind knapp sechzig Millionen

Ortner
Ortner
Grünschnabel
6 Tage 9 h

Die Ursache des Problems könnte möglicherweise bei den italienischen Schulen liegen. Will man als Elternteil ein minimum an deutschkenntnissen, bekommt man es dort nicht. Mehr Sprachlehrer einstellen und die Schüler fördern! Kommt langfristig billiger. Bessere Beschäftigung = höhere Steuern = Ausgaben für alle.

MagUl
MagUl
Neuling
6 Tage 18 h

Es ist sehr toll dass soo viele Eltern sich wünschen dass ihre Kinder deutsch lernen. Das sollte man unbedingt aufgreifen.aber sicher in einer anderen Form. Italienische Schulen mit Schwerpunkt deutsch als ZWEIT oder DRITTSPRACHE!!! Es sollte aber auch für deutsche Schüler die Möglichkeit geben früher besser Englsch/Italienisch auf Wunsch zu lernen!!! Sprachen sollten IMMER gefördert werden, vor allem wenn Interesse besteht !

Ortner
Ortner
Grünschnabel
6 Tage 9 h

Sommeraktivitäten für Kinder. 70% der Anbieter betonen Mehrsprachigkeit. Warum? Weil sich viele Eltern es wünschen. Hier passt sich das Angebot an die Nachfrage an. Das staatliche Schulangebot macht es nicht!

Schlernhex01
Schlernhex01
Neuling
6 Tage 7 h

Es geht doch nicht um italienisch oder deutsch, das Problem ist, dass es schon schwierig genug ist, einer rein Südtiroler “deutschsprachiger” Klasse hochdeutsch beizubringen. Das Selbe gilt auch für die italienische Schule. Wenn dann viele nicht Deutsch, Italienisch oder Englisch sprechen, wie soll da irgend ein Lernstoff vermittelt werden? Schule sollte meines Erachtens kein Sprachkurs sein, meinem Kind hilft es wenig, dass es ein paar Sprachen spricht, keine davon sehr gut und dafür grundlegendstes Wissen nicht besitzt wenn es später es zu etwas bringen soll. 

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@
Universalgelehrter
4 Tage 3 h

Unsere Politiker verwechseln leider den Erwerb von Sprachkompetenz mit Assimilierung.Die Landesregierung spricht sich daher stets gegen einen zweisprachigen Unterricht bzw.gegen Immersionsunterricht aus, frei nach dem Motto des ehemaligen Landesrat Zelger:”Je klarer wir trennen, desto besser verstehen wir uns.”
Dabei gäbe es mit innovativen Unterrichtsmodellen die Situation,wie sie sich gerade darstellt,nicht.

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