Der Landeshauptmann setzt auf Dialog

Transitverkehr: Kompatscher für Verhandlungsgespräche

Donnerstag, 15. Februar 2024 | 17:39 Uhr

Bozen/Rom/Brenner – In der Dauerproblematik Brennertransit setzt Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher weiter auf den Dialog: Es müsse eine gemeinsame Lösung geben, welche eine effiziente wirtschaftliche Nutzung des Korridors ebenso berücksichtige wie den Gesundheits- und Umweltschutz in den betroffenen Regionen und Ländern. “Trotz der Eröffnung des Verfahrens bei der Europäischen Kommission darf der Gesprächsfaden zwischen Österreich, Italien und Deutschland in dieser Frage nicht abreißen. Die drei Staaten haben eine Verantwortung ihren Bürgern gegenüber, zeitnahe Lösungen zu finden, um die Situation des Brennerkorridors zu verbessern“, erklärt Landeshauptmann Kompatscher.

Man könne es sich nicht leisten, das Problem aufzuschieben bis ein Gericht irgendwann eine Entscheidung fälle. Mit dieser Forderung reagiert Landeshauptmann Kompatscher auf die offizielle Aufforderung Italiens an die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich wegen der Nordtiroler Transit-Maßnahmen einzuleiten.

Es liege auf der Hand, dass die vorhandene Infrastruktur an eine Kapazitätsgrenze gelange, die es bestmöglich gemeinsam zu gestalten gelte, so der Südtiroler Landeshauptmann. Dabei gibt es bereits verschiedene Lösungsansätze: Von einer angemessenen Korridormaut über ein variables Mautmodell bis hin zu einem digitalen Verkehrsmanagementsystem. Gemeinsames Ziel müsse es sein, die Brennerachse zu einem Digital Green Corridor zu machen.

Kufsteiner Erklärung macht es vor

Auf regionaler Ebene haben sich die Länder Bayern, Tirol und Südtirol trotz teils unterschiedlicher Positionen gemeinsam an einen Verhandlungstisch gesetzt und mit der Kufsteiner Erklärung für ein digitales Verkehrsmanagement im April 2023 vorgemacht, wie es gehen könnte. Es müsse laut Südtirols Landeshauptmann dringend eine Verhandlungsrunde ohne Vorbedingungen zwischen den Staaten eingerichtet werden.

Digitales Verkehrsleitsystem als konkreter Lösungsansatz

Die Länder Bayern, Tirol und Südtirol hätten mit dem digitalen Verkehrsleitsystem einen konkreten Lösungsvorschlag erarbeitet, der einen ersten Schritt hin zu einer gemeinsamen Korridorpolitik darstellen könnte. Für eine Umsetzung des digitalen Verkehrsleitsystems wäre ein Staatsvertrag zwischen Deutschland, Österreich und Italien notwendig. “Es obliegt den Staaten, zu entscheiden, ob der von den Regionen vorgeschlagene Ansatz Realität wird – Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Vertreter der Staaten sich gemeinsam an einen Tisch setzen und miteinander sprechen“, betont Landeshauptmann Kompatscher, “ich bin überzeugt, dass der Dialog am Ende des Tages der einzig gangbare Weg ist.”

Von: mk

Bezirk: Bozen, Wipptal

Kommentare
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Opa1950
Opa1950
Superredner
2 Monate 12 Tage

Schon wieder ein lächerlicher Akt von Kompatscher.

TirolerSued
TirolerSued
Superredner
2 Monate 12 Tage

was anderes erwartet?

Clown
Clown
Superredner
2 Monate 11 Tage

Opa und schon wieder ein lächerlicher Spruch von ihnen

So ist das
2 Monate 12 Tage

…Man könne es sich nicht leisten, das Problem aufzuschieben bis ein Gericht irgendwann eine Entscheidung fälle…

Das ist doch bei unseren Politikern keine Seltenheit.
Man kann es sich aber nicht mehr leisten, das Problem aufzuschieben, denn es geht um unsere Umwelt und Gesundheit, nicht um die Lobbys wie bei den Politikern.

Gagarella
Gagarella
Kinig
2 Monate 12 Tage

Den Süd-Tirolern täte es auch gut, Politiker zu haben die auf das Volk schaut, so wie es die Nord-Tiroler Politiker tun mit dem Nachtfahrverbot. Lärm, Abgase, wenigstens Nachts etwas weniger, das muss schon sein. Bin voll dafür.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

@ Gagarella

Mir wäre tagsüber weniger viel lieber, in der Nacht herrscht auf der Autobahn gähnende Leere. Fahren Sie einmal um 2:00 Uhr morgens auf der A22 dann werden Sie sehen dass niemand unterwegs ist. Um 5:00 Uhr öffnet sich die Grenze in Kufstein und um 8:00 Uhr ist im Bereich Bozen die Hölle los.

Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 11 Tage

…Südtiroler Politiker der Mehrheitspartei sind nur verzweifelt an Machterhalt interessiert und gehen dafür Koalition mit dem Belzebub ein…

Faktenchecker
2 Monate 11 Tage

Lauf nicht fort, kauf im Ort und schon wird die Luft sauberer.

Faktenchecker
2 Monate 11 Tage

@gagarella Du leugnest die Abgasbelastungen?

Faktenchecker
2 Monate 11 Tage

gaggi und die Regale in Deinem Supermercato bleiben leer.

Faktenchecker
2 Monate 12 Tage

Dialog? Nicht mehr möglich:

“Italien schickt Klagsaufforderung, EU-Kommission am Wort-”

https://www.suedtirolnews.it/italien/italien-schickt-klagsaufforderung-eu-kommission-am-wort

Neumi
Neumi
Kinig
2 Monate 12 Tage

Und warum soll da nichts mehr möglich sein? Ob es nach der Aufforderung eine Klage gibt, steht noch in den Sternen. Ob die es bis zu einem Urteil schafft, ebenso. Ob nun mit oder ohne Urteil ist das Suche nach einer Lösung sinnvoll.

Faktenchecker
2 Monate 11 Tage

@Neumi Einmal eingeleitet sind den Beteiligten die Hände gebunden. Übrigens:

https://www.suedtirolnews.it/italien/italien-schickt-klagsaufforderung-eu-kommission-am-wort

“Die Europäische Union (EU) hat sich dazu verpflichtet ein hohes Gesundheitsschutzniveau sicherzustellen (vgl. Artikel 168 Absatz 1 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU, AEUV).
Das bedeutet, dass sie durchgängig in allen Politikbereichen Aspekte
des Gesundheitsschutzes einbeziehen muss. Aktivitäten der EU
sind darauf ausgerichtet, Synergien zu nutzen, um die Gesundheit der
Bevölkerung zu verbessern sowie Krankheiten und Gesundheitsgefährdungen
vorzubeugen und zu bekämpfen. ”

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/internationale-gesundheitspolitik/europa/europaeische-gesundheitspolitik

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

Das digitale Leitsystem ist sicher nicht die Lösung. Das hätte nur zur Folge dass innerhalb kürzester Zeit eine Warteschlange entsteht denn schon heute schafft es die Straße nicht. Kurzfristig ist die einzige Lösung dass man die Autobahn 24h pro Tag öffnet. Höhere Maut ist eine Ausrede für all jene die das Problem nicht lösen wollen. Damit das einen winzigen Erfolg bringen soll muss man pro LKW mindestens € 1.000,00 dazu rechnen. Solange es den BBT nicht gibt glauben nur die Träumer an eine Alternative.

Clown
Clown
Superredner
2 Monate 11 Tage

Aber wehe man hat seine Sachen nicht wenn man sie will dann wird von den gleichen Leuten ein Theater gemacht die sich über die 🚛 beschweren

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 11 Tage

A never ending STORY!

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