Auch bäuerliche Organisationen sagen Danke

„Ehrenamt ist Leidenschaft“

Montag, 04. Dezember 2023 | 16:28 Uhr

Bozen – Das Ehrenamt hat in Südtirol einen enormen Stellenwert. Zehntausende Menschen engagieren sich in Musikkapellen, Sportvereinen, Rettungs-, karitativen oder religiösen Vereinen. All diesen Ehrenamtlichen, darunter auch vielen Bäuerinnen und Bauern, möchten der Südtiroler Bauernbund und die bäuerlichen Organisationen anlässlich des internationalen Tags des Ehrenamtes Danke sagen. Gleichzeitig wünscht sich der SBB von der Gesellschaft Respekt und Wertschätzung und von der Politik Unterstützung sowie einen Bürokratieabbau.

Knapp jede Dritte Südtirolerin und jeder Dritte Südtiroler sind im Ehrenamt aktiv. Es ist aber nicht nur diese beeindruckende Zahl, die das Ehrenamt so wertvoll macht, sondern es sind die großartigen Leistungen, die diese Ehrenamtlichen tagtäglich erbringen: „Vereine machen eine Dorf- und Stadtgemeinschaft erst richtig lebenswert und attraktiv, denn was wären unsere Dörfer und Städte ohne Musikkapelle und Chor, Feuerwehr, Bildungsausschuss oder Sportverein?“, unterstreicht Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler.

Hinzu kommt, dass besonders Rettungs- und Zivilschutzorganisationen, wie die Freiwilligen Feuerwehren, das Weiße oder Rote Kreuz oder die Bergrettung, um nur einige zu nennen, wertvolle öffentliche Dienste übernehmen, die sonst die öffentliche Hand leisten müsste. „Das hätte beachtliche Kosten für die Öffentlichkeit zur Folge. Hinzu kommt, dass es fraglich wäre, ob sich in Zeiten des Arbeitskräftemangels überhaupt genügend Leute für diese Dienste rund um die Uhr finden würden“, so Tiefenthaler.

Vereine sind aber auch für jeden Freiwilligen selbst wertvoll und wichtig. „Gerade in Zeiten, wo die Individualisierung zu einem immer stärkeren Trend wird, sind das Miteinander, die gemeinsamen Ziele und der Austausch in der Gruppe von großer Bedeutung“, erklärt Tiefenthaler.

Von der Gesellschaft erhofft sich Tiefenthaler Respekt und Wertschätzung für die Arbeit der zehntausenden Freiwilligen im Land. „Sich freiwillig für andere einzusetzen, ist keine Selbstverständlichkeit und sollte daher von allen wertgeschätzt werden. Das ist leider nicht immer der Fall.“ Von der Politik erwartet sich Tiefenthaler weiterhin eine starke Unterstützung. „Die vielen Vereine gibt es auch deshalb, weil die Politik immer auch auf sie geschaut hat und das Ehrenamt einen hohen Stellenwert hat.“

Was es hingegen nicht braucht, ist immer mehr Bürokratie. „Wir müssen die Vereine entlasten, damit die Ehrenamtlichkeit ein Hobby bleiben kann, das Freude bereitet. Wenn die Bürokratie Überhand nehmen würde, schadet das am Ende allen“, so Tiefenthaler.

Auch die bäuerlichen Organisationen Südtiroler Bäuerinnenorganisation, Südtiroler Bauernjugend und Seniorenvereinigung im SBB sprechen den vielen Freiwilligen ihren Dank aus. „Das Ehrenamt ist die Basis der Gesellschaft in Südtirol. Ohne den wertvollen Einsatz vieler Freiwilliger würden Südtirols Dörfer und die Kultur ein Stück ärmer sein. Ich erwarte von der Politik endlich konkrete Erleichterungen statt leerer Worte und Versprechungen. Wir brauchen einen Landesrat oder eine Landesrätin für das Ehrenamt“, sagt der Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend, Raffael Peer. „Das Ehrenamt ist wie ein unsichtbares Band, das unsere Gemeinschaft zusammenhält. Es trägt nicht nur zum sozialen Miteinander bei, sondern bereichert auch die persönliche Entwicklung und bestärkt die Leidenschaft für den Erhalt unserer Traditionen und Bräuche“, so die Landesleiterin der SBJ, Anna Knottner. Und die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im SBB, Theresia Agreiter Larcher, ergänzt: „Ich bin seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich tätig. Das Ehrenamt bereitet mir eine große Freude, weil es viele schöne Begegnungen und Momente mit sich bringt. Und die Dankbarkeit, die man von den Mitgliedern zurückbekommt, kriegt man sonst nirgends. Ich kann daher jeder und jedem nur raten, sich ehrenamtlich zu engagieren, um das selbst zu erleben.

Seit einigen Jahren gibt es eine Lebensberatung für die bäuerliche Familie. „Ich danke am Tag des Ehrenamtes ganz bewusst den Lebensberaterinnen und Lebensberatern für ihren unbezahlbaren Dienst“, sagt die Landesbäuerin Antonia Egger.

Von: mk

Bezirk: Bozen