Von: mk
Brixen – Der Foedus Sacerdotale ist eine 1533 gegründete Priestergemeinschaft, der Priester aus den Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck angehören. Heute, am Fest Verklärung des Herrn, hat die Priestergemeinschaft mit den Bischöfen Ivo Muser und Michele Tomasi ihr jährliches Titularfest gefeiert. Die Predigt hat Bischofssekretär Michael Horrer gehalten.
Die Priestervereinigung „Foedus Sacerdotale“ ist 1533 in Brixen gegründet worden und hatte in der Vorhalle des alten Domes eine eigene Kapelle. Seit dem Neubau des Doms hat sie an dem von ihr erbauten Salvator-Altar ihren Sitz. Ziel dieser Vereinigung ist die Pflege der Solidarität zwischen den Priestern, das Gedenken im Gebet für die lebenden und verstorbenen Mitglieder. Der Foedus Sacerdotale versteht sich als eine konkrete Ausdrucksform der Gemeinschaft des Presbyteriums, also der Priester der Diözese. Diese Gemeinschaft wird in besonderer Weise auch in der jährlichen gemeinsamen Feier des Titularfestes zum Ausdruck gebracht. Dem Foedus Sacerdotale gehören Priester aus den Diözese Bozen-Brixen und Innsbruck an. Direktor ist Fabian Tirler.
Heute hat die Priestergemeinschaft mit Bischof Ivo Muser ihr jährliches Titularfest im Brixner Dom gefeiert. Anwesend war auch der Südtiroler Bischof von Treviso, Michele Tomasi. Bischof Muser erinnerte daran, dass gerade am 6. August 1964 durch die Bulle von Papst Paul VI die Diözese Bozen-Brixen errichtet wurde und dass immer am 6. August, vor zwölf Jahren, das Treffen von Papst Benedikt mit dem diözesanen Klerus im Brixner Dom stattfand.
In seiner Predigt ging Bischofssekretär Michael Horrer auf die „Verklärung des Herrn“ ein. Dieses Fest feiert die Kirche immer am 6. August. Es bezieht sich auf ein in den Evangelien beschriebenes Ereignis: Petrus Jakobus und Johannes steigen mit Jesus auf den Berg Tabor östlich von Nazareth und dann passierte es: Jesus wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht, heißt es im Matthäus-Evangelium. „Wir erleben viele Menschen in unserer Umgebung, welche sich nach Gottesbegegnungen, nach Glückserfahrungen, nach Zufriedenheit in ihrem Leben sehnen. Wir alle kennen Menschen, die glauben, dass etwas ganz Bestimmtes ihr Leben reicher macht. Das kann eine Lebenspartnerschaft sein, der Wunsch nach einem Kind, eine innigere Beziehung zu Gott, ein geldbringender Beruf, ausgefallene Hobbys, bestimmte Statussymbole oder ähnliches. Und während diese Menschen sehnlich auf die Erfüllung dieses bestimmten Wunsches warten, leben sie unzufrieden und unglücklich ihr Leben, immer in der Hoffnung und Erwartung, dass dieser eine Wunsch sich erfüllen möge. Inzwischen entgeht ihnen viel Schönes, weil ihr Blick nicht frei ist und sie nicht wirklich offen sind für Glücksmomente, die ihnen das Leben zu bieten hätte. Anstelle in das Licht der Verklärung zu schauen, ist vor ihnen nur Dunkelheit. Wir können das Glück auf Erden nicht festhalten, das haben sicher schon viele von uns erfahren. Aber wir streben als glaubende Menschen auf das Reich Gottes zu, von dem wir Spuren in unserem Leben entdecken und auch etwas dazu beitragen können. Doch die endgültige Erfüllung und Vollkommenheit werden wir erst bei Gott erfahren“, sagte Bischofssekretär Horrer.
P. Stefano Trevisan MCCJ aus St. Vigil in Enneberg, der am vergangenen 28. Juni im Brixner Dom zum Priester geweiht wurde, erzählte anschließend über seinen Berufungsweg und seinen zukünftigen Einsatz im Südsudan.