Alexandra Kautzky-Willer von der Universität Wien geehrt

Gendermedizinerin zur Wissenschaftlerin des Jahres gewählt

Donnerstag, 19. Januar 2017 | 10:33 Uhr

Wien – Der österreichische Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten hat die Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer zur Wissenschaftlerin des Jahres 2016 gekürt. Diese Auszeichnung wird seit 1994 vergeben und honoriert  neben der wissenschaftlichen Leistung vor allem das Bemühen, die wissenschaftliche Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Alexandra Kautzky-Willer wurde Anfang 2010 an der Medizinische Universität Wien zur ersten Professorin für Gendermedizin in Österreich. In den vergangenen Jahren habe es wesentliche Fortschritte bei der Berücksichtigung des Faktors “Geschlecht” in der medizinischen Forschung gegeben, stellt Kautzky-Willer in einem Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA fest. Im Medizin-Studium sei Gender-Medizin fix im Lehrplan integriert, es gebe viele Aktivitäten im Bereich postgraduelle Ausbildung, etwa den europaweit ersten Universitätslehrgang für Gendermedizin in Wien und Innsbruck, erklärt sie.

„Wir freuen uns ganz besonders, dass eine Gendermedizinerin die Auszeichnung erhält. Es ist wichtig, dass das öffentliche Bewusstsein für diesen Aspekt der Gesundheitsforschung sensibilisiert wird. Wenn Frauen informiert sind, können sie den behandelnden Ärzten die richtigen Fragen stellen: welche Auswirkungen hat diese Therapie auf mich als Frau? Daher fordern wir auch immer wieder, dass Gendermedizin Teil der Grundausbildung von Allgemeinmedizinern werden muss“, erklärt Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit und Mitglied der Fachgruppe Genderhealth/Gendermedizin, die von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker eingerichtet wurde. In der Fachgruppe vertreten sind unter anderen Luisa Cavada als Vertreterin der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe “Claudiana” und die  Direktorin des Landesamtes für Ausbildung des Gesundheitspersonals Veronika Rabensteiner. Die Fachgruppe setzt sich dafür ein, dass das Thema der Gendermedizin verstärkt in die Grundausbildung an der “Claudiana” sowie in die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals einfließt und organisiert entsprechende Informationsveranstaltungen, wie zum Beispiel das 3. Südtiroler Symposium für Genderhealth – Gendermedizin, das letzten Herbst in Bozen über die Bühne ging.

Von: pf