Von: Ivd
Naturns – Der Gemeinderat von Naturns hat bei seiner letzten Sitzung das so genannte Projektleitdokument für den Neubau des Probelokals der Musikkapelle und die Erweiterung der Musikschule Naturns genehmigt. Nun kann die Ausschreibung der Planung starten.
Die Musikkapelle Naturns, gegründet im Jahr 1856, ist ein Klangkörper mit 68 Mitgliedern, der sich im Jahresverlauf zu gut 70 Proben trifft. „Das Probelokal, welches ebenso von der Jugendkapelle, der Naturnser Böhmischen und manchmal auch von der angrenzenden Musikschule genutzt wird, stammt aus den 50erJahren und diente ursprünglich als Kinosaal“, berichtete Kulturreferent Michael Ganthaler im Gemeinderat. Die Räumlichkeiten, die außer dem Proberaum auch eine kleine Küche einen Sitzungsraum mit Notenarchiv und zwei kleine Kellerräume umfassen, entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen für eine professionelle Tätigkeit. Zudem ist das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand. Da es energetisch und bautechnisch nicht mehr sanierungsfähig ist, soll es abgebrochen werden, um an derselben Stelle einen Neubau errichten zu können.
Um diesen optimal zu planen, hat sich eine Arbeitsgruppe der Musikkapelle unter der Leitung von Obmann Andreas Pircher zwei Jahre lang mit den dringend notwendigen Bedürfnissen beschäftigt und schließlich eine Studie vorgelegt. Neu geplant sind ein kleiner sowie ein großer Proberaum für die unterschiedlichen Formationen, ein Sitzungs- und Archivraum, weiters ein Magazin und ein Aufenthaltsraum. Über den Räumen der Musikkapelle ist die Realisierung von dringend benötigten zusätzlichen Unterrichtsräumen für die Musikschule vorgesehen. Seit ihrer Eröffnung 2002 hat sich die Schüleranzahl mehr als verdoppelt – aktuell sind 620 Musikschüler eingeschrieben. Neu geplant sind deshalb ein Schlagzeugraum, drei Unterrichtsräume, ein Raum für den Gruppenunterricht und ein kleines Archiv.
„Die vorgelegte Lösung wurde im Dialog zwischen dem Projektanten, den Musikern und der Gemeinde entwickelt, wobei die bisher praktizierte gemeinsame Nutzung von Räumen im Sinne eines effizienten Einsatzes von öffentlichen Mitteln weiterhin vorgesehen ist. Der gewählte Planungsansatz ist deshalb sowohl aus musikalisch-pädagogischer Sicht als auch im Hinblick auf die bautechnische Abwicklung und die Wirtschaftlichkeit die optimale Antwort auf die gestellte Aufgabe“, befindet Bürgermeister Zeno Christanell.
Die überschlägigen Gesamtkosten für den Bau belaufen sich derzeit auf rund 2.387.996,524 Euro, für die Einrichtung der Musikschule kommen etwa 181.891,46 Euro hinzu. Für die Akustikmaßnahmen und die Einrichtung des Probelokals sind weitere 698.922,14 Euro veranschlagt. Diese müssen aber von der Musikkapelle durch öffentliche Beiträge und private Spenden direkt gestemmt werden.
Die Gemeinde hat für den Neubau bereits die Zusage für einen Beitrag laut LG 9/2015 von 1.202.078,40 Euro. „Dank der professionellen Vorbereitung durch unsere Musikkapelle und die gute Zusammenarbeit mit dem zuständigen Landesrat Philipp Achammer ist es gelungen, die maximale Förderung von 80 Prozent der anerkannten Kosten vom Amt für Kultur zu erhalten“, freuen sich Christanell und Ganthaler.
Nun wird die Ausführungsplanung ausgeschrieben. Wenn alles optimal läuft, wäre ein Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2027 möglich.




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