Von: luk
Bozen – Um das Thema der spezifischen Lernschwierigkeiten und Spracherwerb geht es heute und morgen bei einer Tagung der Sprachenzentren an der Eurac.
Zu einer zweitätigen Tagung haben die Sprachenzentren alle Lehrpersonen der Südtiroler Schulen eingeladen, die am Thema Lernstörungen und Spracherwerb interessiert sind. An der heutigen Eröffnung der Tagung an der Eurac in Bozen nahmen auch der italienische Bildungslandesräte Christian Tommasini, Ressortdirektor und Schulamtsleiter Peter Höllrigl, die italienische Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei sowie der Direktor des Bereichs Innovation und Beratung, Rudolf Meraner, teil.
“Die Sprachenzentren erfüllen eine wichtige Aufgabe, um Beziehungen mit Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund aufzubauen”, sagte Landesrat Tommasini, und dies sei eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. “Der Bildungserfolg ist eine Voraussetzung für die Integration, aber auch für die Inklusion in die Gesellschaft. Darin liegt eine der Prioritäten unserer Schulen”, betonte der Landesrat.
Schulamtsleiter Höllrigl zeigte sich erfreut über die gelungene Zusammenarbeit der Schulämter, wenn es um die Tätigkeit der Sprachenzentren geht. “Sprache Lernen ist wichtig, um sich wohlzufühlen”, unterstrich Höllrigl, daher sei es wichtig, sich mit den verschiedenen Gründen für Lernschwierigkeiten zu beschäftigen.
Der Direktor des Bereichs Innovation und Beratung, Rudolf Meraner, stellte fest, dass sich die Tagung mit zwei Herausforderungen beschäftigt, die oft nur schwer auseinanderzuhalten sind: zum einen mit Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihres Migrationshintergrundes sprachliche Schwierigkeiten im Unterricht aufweisen und zum anderen mit tatsächlichen Lernschwierigkeiten. “Es braucht ein Bewusstsein dafür, worin die Unterschiede liegen, was effektiv getan werden kann und wo die Grenzen sind”, erklärte Meraner.
Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei dankte insbesondere den Organisatoren für die regelmäßigen Tagungen mit namhaften Experten, die immer wieder interessante Anregungen geben.
Die aktuelle Tagung ist dem Thema der spezifischen Lernschwierigkeiten und des Spracherwerbs gewidmet. Als Referenten konnten angesehene Experten von verschiedenen italienischen Universitäten gewonnen werden: Mirta Vernice von der Universität Bicocca aus Mailand, Carlos Melero von der Universität Venedig, Dario Ianes von der Freien Universität Bozen, Jubin Abutalebi von der Universität Vita-Salute San Raffaele aus Mailand, Paola Iannacci von Giscel Veneto und Antonio Miozzo von der Universität Brescia. Außerdem berichten Mitarbeiterinnen des ladinischen Schulamtes über das Sprachenlernen an den ladinischen Schulen. Am morgigen Vormittag stehen zudem gemeinsame Workshops der Teilnehmer mit den Referenten auf dem Programm.
Die sieben Südtiroler Sprachenzentren sind Beratungs- und Koordinationsstellen, deren Hauptaufgabe es ist, den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Zugangsmöglichkeiten zum Bildungsweg zu eröffnen. Dabei arbeiten sie für alle Sprachgruppen, Bildungsstufen und Schularten. Sie wurden vor mittlerweile fast zehn Jahren in den einzelnen Bezirken eingerichtet und sind Teil der Pädagogischen Beratungszentren.