Von: luk
Brixen – Nachdem Frei.Wild am Wochenende auf ihrer Homepage einen kryptischen Text veröffentlicht haben, der auf das Ende der Südtiroler Band hingedeutet hat, stellen Philipp Burger & Co jetzt richtig.
Auf Facebook und der Frei.Wild-Webseite ist seit Kurzem zu lesen: „Wir hören NICHT auf… Wir fangen erst an !“ Weder habe man sich zerstritte noch denke man über einen neuen Bandnamen nach. Allerdings verabschiedet sich die Band vorerst von der Live-Bühne.
15 JAHRE FREI.WILD, dieses großartige und erstaunliche Jubiläum, war und ist also noch lange nicht unser Ende!!! Nur eines stimmt, das große Finale dieser langen Epoche bis hierher steht dick markiert in unserem Kalender und darauf folgend werden wir uns auf unbestimmte Zeit von der Live-Bühne abseits halten. Wie lange das sein wird, behalten wir uns selbst vor.
Erneut ist die Rede von zwei völlig neuen „Dingern“, die viel „Zeit und Hirnschmalz“ rauben werden. Für die Band bedeute das auch, neues künstlerisches Terrain zu betreten.
Wir wissen heute noch nicht, was dabei herauskommen wird, wir wissen nicht, ob uns das wirklich so großartig gelingt, wir wissen nur, dass uns diese beiden Wagnisse schon sehr, sehr lange in den Köpfen herumspuken. Risiken haben uns schon immer gereizt und dieses “alles auf eine Karte setzen” ebenso. Wir werden die Welt also auch in Zukunft weiter in Atem halten und in Aufregung versetzen!
Ob das Ganze ein geschickter Marketinggag der Band war und ist?: Manche User auf Südtirol News und in den sozialen Netzwerken vermuten es. Sie sprechen von genialem Marketing und der perfekten Anwendung des Verknappungsprinzips. Wir haben dazu bei Philipp Burger, dem Frontmann der Band nachgefragt!
Südtirol News: 15 Jahre Bandgeschichte sind eine lange Zeit: Wie schnell sind die Jahre für euch vergangen und wie blickt ihr darauf zurück?
Philipp Burger: Ja, 15 Jahre in der gleichen Konstellation sind wahrlich kein Pappenstiel, aber zusammen mit guten Freunden, Elan und stetiger Kreativität sind sie grundsätzlich und tatsächlich wie im Flug vergangen. Wenn man zurückblickt, dann bemerkt man eigentlich erst, was man bereits geschaffen und gemeinsam durchgestanden hat. Wir sind rundum zufrieden mit dem Erreichten, was aber nicht bedeutet, dass wir fett und träge geworden sind; wir sind immer noch hungrig und stets auf der Suche nach dem Unerreichten. Wie die meisten anderen Menschen auch, so denke ich das zumindest.
Südtirol News: Der eher kryptische Text vom 14. August ließ die Vermutung aufkommen, dass ihr euch auflöst. Viele Medien – auch Südtirol News – verkündeten das Aus der Band. Jetzt steht definitiv fest, dass Frei.Wild weiter „Bock“ auf Rockmusik hat. War das ein Marketinggag?
Philipp Burger: Nein, aber es ist schon lustig zu sehen, wie sehr man unbewusst wie kaum eine andere Band im Fokus steht und eine gewisse Berufsgruppe stets drauf wartet, dass man ausrutscht, versinkt oder lediglich stolpert, um dieses dann für ihre Interessen auszunutzen. Wir haben nie und nicht mit einem Wort behauptet, dass wir uns auflösen, sondern immer nur von einer Pause gesprochen, einer Zeit, in der wir uns im wahrsten Sinne von der Bühne machen. Manche Dinge bekommen so schnell eine Eigendynamik, dass es einem schon die Augen weit aufreißt und man immens ins Staunen kommt. Und dass hier eine derartige PR-Welle losgetreten worden ist, lag mit Sicherheit nicht im Interesse so manch eines Schreiberlings, ich glaube fest daran, dass sich heute einige gedacht haben, verdammt, jetzt haben wir denen die Tour promotet.
Südtirol News: Ihr wollt jetzt eure gesamte Energie in zwei neue „Dinge“ hineinstecken: Seit wann plant ihr diesen Schritt?
Philipp Burger: Wenn der Rohgedanke und Wunsch bereits zur Planung zählt, dann planen wir das Ganze schon ein paar Jahre. Wer Frei.Wild kennt, der weiß allerdings, dass unser Projektkalender immer randvoll ist und uns zudem immer noch stetig neue Sachen einfallen, die „mal eben schnell“ verwirklicht werden wollen/ müssen. Da bleibt wenig Zeit für Vorhaben, die absentes der Bühne, oder vom Tonstudio stattfinden. Diese Zeit muss man sich dann eben mit solchen Maßnahmen wie einer Live-Auszeit nehmen.
Südtirol News: Dürfen sich die Frei.Wild-Fans auf neue musikalische Experimente freuen?
Philipp Burger: Na experimentiert haben wir ja jetzt mit „Still“ und dem SKA Album vorerst genug. Wir sind immer noch eine Deutschrockband und wissen um unsere Verantwortung, den Leuten genau das zu geben, wonach ihnen dürstet. Das heisst aber nicht, dass es in den nächsten 15 Jahren Frei.Wild nicht noch das ein oder andere verrückte Projekt geben wird. Das, womit wir unsere nächste Zeit verbringen werden, hat allerdings nur sekundär mit Musik zu tun.
Südtirol News: Ihr schreibt davon, in „neue Gefilde“ aufzubrechen und die „Welt in Atem“ zu halten. Ist damit gemeint, dass Frei.Wild auch andere Länder erobern will?
Philipp Burger: Wäre das fatal, oder unangebracht? Nicht wirklich, oder!? Nein, wir schauen mal ganz entspannt, wohin uns die Reise treibt.
Südtirol News: Wie lange wollt ihr nach den Konzerten Ende Dezember der Live-Bühne fernbleiben?
Philipp Burger: Wir machen uns hier keinen Druck und schliesslich haben wir in der Vergangenheit schon so manch einen Masterplan über den Haufen geworfen. Da hält man sich mit definitiven Aussagen gerne zurück.
Südtirol News: Was macht ihr bis zu den Konzerten am Jahresende? Arbeitet ihr schon jetzt an den neuen Projekten?
Philipp Burger: Unser Terminplan ist voll bis unters Dach mit neuen Projekten. Und alles hat irgendwie mit der Band Frei.Wild zu tun….Soviel nochmal zum „Frei.Wild lösen sich auf“