Frei.Wild-Sänger zeigt sich empört

Burger zu den Schafsrissen in Villnöss: “Könnte kotzen!”

Dienstag, 28. Juli 2020 | 12:52 Uhr

Villnöß/Brixen – Die Fotos der gerissenen Brillenschafe im Villnößtal lassen auch Frei.Wild-Frontmann Philipp Burger nicht kalt. Der Sänger, der vor einiger Zeit selbst unter die Landwirte gegangen und sich mit Zucht von Rindern, Pferden und Schafen beschäftigt, findet klare Worte.

Facebook/Lukas Portner

Als Mensch, der zwischen Almbewirtschaftung und Bergbegeisterten aufgewachsen ist, wisse er dass sich vieles verändert hat. Die Neuansiedelung von Wolf, Bär und Goldschakal gehe allerdings „in eine Richtung, die kein normal denkender Mensch für gut heißen kann“.

Burger hat sich die letzten Monate wirklich quer durch Portale und Lektüren zum Herdenschutz gelesen, sich Videos angeschaut – auch zum Thema Herdenhunde. Außerdem habe er dieses Jahr mit mehreren Freunden begonnen, die eigene Alm mit Zäunen zu schützen.

„Wolfsabwehrhunde kommen auf unseren touristisch doch sehr frequentierten Almen genauso wenig in Frage wie sonstige wirklich effektive Schutzmaßnahmen wie Weidezäune, Mauern, Gräben oder Ähnliches. Wer unsere Almen, die großen Schneelasten, die Windgeschwindigkeiten – kurz die Geländebeschaffenheiten – kennt, wird es bestätigen: Ein Schutz unserer Heimischen Nutztierrassen ist schlichtweg nicht möglich“, erklärt Burger.

Facebook/Lukas Portner

Solche Fälle, die sich zum nun wiederholten Male in Villnöss zugetragen haben, sollten auch jenen „vermeintlichen“ Wolf- und Bärenfreunden zu verstehen geben, dass sie schlichtweg keine Ahnung hätten, von dem was sie „verzapfen“. Es sei nur mehr eine Frage der Zeit, bis die letzten Züchter ihr Handwerk niederlegen bzw. niederlegen müssen, wettert Burger.

Facebook/Lukas Portner

„Wer seine Tiere von klein auf aufzieht weiß, dass solche Bilder schwer zu ertragen sind. Ich frage mich wirklich: Müssen wirklich erst Menschen sterben, müssen wirklich erst ganze Almen zuwachsen, müssen wirklich die Wolf- und Bärenbefürworter selbst Schaden nehmen, bis dieser Wahnsinn ein Ende hat? Es tut mir leid, aber mir reicht es, werde meine Schafe noch diese Woche von der Alm zurückholen, meinen Tieren möchte ich einen derart leidvollen Tod erspart lassen. Und vergleicht jetzt bitte nicht eine professionelle Stresshormon-freie Schlachtung mit dem Blutrausch-Gemetzel das Wölfe anrichten, wenn sie ihren Welpen das Jagen lernen. Könnte kotzen!

Wölfe auf Villnösser Alm im Blutrausch – VIDEO

Von: mk

Bezirk: Eisacktal