Von: red
Ein verborgenes Juwel aus Nordargentinien
Zwischen farbigen Felsen, uralten Traditionen und lebendiger Kultur liegt ein Ort, den bislang kaum jemand in Europa kannte: Maimará, im Nordwesten Argentiniens. Jetzt wurde das Dorf von der UN-Tourismusorganisation (UNWTO) offiziell zum „Besten Tourismusdorf der Welt 2025“ ernannt. Es setzte sich gegen mehr als 270 Bewerber aus 65 Ländern durch.
Für europäische Reisende mag Maimará wie ein ferner Punkt auf der Landkarte wirken, doch genau das macht den Reiz aus: Ein abgelegenes Andendorf, das Authentizität, Farbenpracht und Gastfreundschaft vereint.
Wo liegt Maimará – und was erwartet euch dort?
Maimará befindet sich in der Provinz Jujuy, eingebettet in die spektakuläre Quebrada de Humahuaca, ein enges, 150 km langes Tal voller Geschichte, Farben und indigener Kultur. Das Tal gehört seit 2003 zum UNESCO-Welterbe und gilt als eines der schönsten Naturwunder Südamerikas.
Hinter dem Dorf erhebt sich die berühmte „Paleta del Pintor“ („Palette des Malers“), eine Felswand in Schattierungen von Rosa, Grün, Gelb und Ocker. Sie wirkt wie mit dem Pinsel gezeichnet und ist das unverkennbare Wahrzeichen der Region.
Doch Maimará bietet mehr als nur Natur. Hier leben die Menschen von traditioneller Landwirtschaft, Blumenzucht und Höhenweinbau, die oft in kleinen, familiengeführten Betrieben organisiert sind. Reisende werden nicht nur Zuschauer, sondern Teil der Gemeinschaft, sei es bei der Ernte, beim Kochen oder bei kulturellen Zeremonien.
Ein Dorf voller Feste, Rituale und Musik
Wer das Glück hat, Maimará zu besuchen, wird schnell merken: Hier lebt Kultur. Viele Bräuche haben indigene Wurzeln und werden bis heute mit Stolz und Hingabe gefeiert.
Zu den wichtigsten Festen zählen:
- Karneval der Quebrada (Februar): Ein ekstatisches, tagelanges Fest mit Masken, Tänzen und Musik: ein Mix aus indigenem Glauben und kolonialem Erbe.
- Pachamama-Tag (1. August): Ein spirituelles Ritual zu Ehren von Mutter Erde mit Gaben, Musik und gemeinsamer Einkehr.
- Fest der Virgen de la Candelaria (2. Februar): Ein religiöses Volksfest mit Prozessionen, Blasmusik und Tänzen auf den Straßen.
Diese Feierlichkeiten bieten einen Einblick in eine Welt, die für viele europäische Besucher exotisch und berührend zugleich ist; und gerade deshalb unvergesslich.
So erreicht ihr das abgelegene Paradies
Die Anreise ist zwar lang, aber Teil des Abenteuers. Der nächste internationale Flughafen ist San Salvador de Jujuy (JUJ), rund 80 Kilometer südlich von Maimará. Ab dort geht es mit dem Mietwagen oder Linienbus über die spektakuläre Nationalstraße RN 9 direkt durch die Quebrada.
Viele Reisende kombinieren Maimará mit anderen Highlights im Nordwesten Argentiniens: etwa mit Purmamarca, Tilcara oder der berühmten Salzwüste Salinas Grandes.
Ein globaler Titel für ein echtes Kulturerbe
Die Auszeichnung der UN-Tourismusorganisation würdigt nicht nur die Schönheit von Maimará; sie erkennt vor allem den nachhaltigen Tourismusansatz an: Keine Hotelketten, kein Massentourismus, sondern echte, langsame Begegnungen.
Für die Menschen vor Ort ist der Preis eine historische Chance für mehr Sichtbarkeit und wirtschaftliche Entwicklung, ohne den Verlust ihrer kulturellen Identität.
Und für uns hier in Europa ist es eine Einladung: die Welt abseits der ausgetretenen Pfade zu entdecken; an einem Ort, der wirkt wie ein Gemälde und doch so lebendig ist.




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