Von: Ivd
Bozen – Ein roter Adler auf weißem Grund, goldene Details und die gleichen Grundfarben: Die südtirolerische und die brandenburgische Flagge sind kaum voneinander zu unterscheiden. Aber wie kann das sein? Immerhin liegen die beiden Regionen gut 700 Kilometer auseinander. Nur ein Zufall? Die Antwort wird euch überraschen.
Na, hättet ihr es gewusst? Tatsächlich verbindet die beiden Wappen ein Stück europäische Geschichte: Der Adler ist seit dem Mittelalter ein Symbole ein Symbol in der mitteleuropäischen Heraldik (Wappenkunde) und stand als Wappen des Heiligen Römischen Reiches als Zeichen des Reiches, der Freiheit und der Stärke. Viele Länder, Fürstentümer und Städte des Reiches nahmen ihn in leicht abgewandelter Form in ihre Wappen auf. Manche Versionen unterscheiden sich nur durch winzige Details, so wie die von Südtirol und Brandenburg.
In Brandenburg handelt es sich um den sogenannten „Märkischen Adler“, der seit dem Mittelalter von den Askaniern und Hohenzollern als Wappen verwendet wurde. Die Farben Rot und Weiß leiten sich daher ab. Der Tiroler Adler hingegen wurde erstmals auf Münzen Meinhards II. (1271–1295) verwendet. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Landes Tirol, die sich vermutlich von den Farben der österreichischen Flagge ableiten.
Auch wenn die beiden Adler sich zum Verwechseln ähnlichsehen, ist nicht dasselbe Motiv abgebildet: Der Tiroler Adler hat goldene Flügelklammern mit Kleeblatt-förmigen, goldenen Spitzen an den Enden seiner Flügel. Beim deutschen Äquivalent handelt es sich um goldene Kleestängel – die sogenannten Trefoil-Stängel.
Ob Zufall oder gemeinsame Wurzeln – die verblüffende Ähnlichkeit der beiden Flaggen zeigt, wie eng Europas Geschichte bis heute verwoben ist. Dass ausgerechnet ein roter Adler Menschen in Bozen und Potsdam verbindet, erinnert daran, dass Heraldik weit mehr ist als Zierde auf Stoff.




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