CNN und New York Times berichten

Südtirols Hunde-Kurtaxe geht um die Welt

Freitag, 26. September 2025 | 09:50 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Was in Bozen als lokale Steuerdebatte begann, macht jetzt internationale Schlagzeilen: Südtirols geplante Hundesteuer sorgt von New York bis London für Aufmerksamkeit. CNN, die New York Times, The Independent und Mirror berichten über Landesrat Luis Walchers ungewöhnlichen Vorstoß, besonders die geplante „Ortstaxe für Urlauberhunde“.

Der internationale Tenor: Südtirols Hundesteuer-Plan ist außergewöhnlich und bringt die Tourismusregion in die Schlagzeilen. Ab 2026 sollen Einheimische hundert Euro jährlich zahlen, Touristen 1,50 Euro pro Tag und Vierbeiner. Eine Regelung, die weltweit als Novum gilt. Außerdem gilt das Hunde-DNA-Register somit als abgeschafft.

Walcher begründet die Maßnahme pragmatisch: Das Geld soll für die Reinigung von Straßen und Plätzen eingesetzt werden. Bisher trugen alle Bürger diese Kosten über die Müllgebühr – auch jene ohne Hund. „Keiner wird klatschen, aber am Ende wird die Hundesteuer eine klare Regelung sein und mehr Sauberkeit bringen“, erklärt der Landesrat unverblümt.

Uneinigkeit über Vorstoß

Während die Weltpresse über Südtirol schreibt, wächst der heimische Widerstand: Die italienischen Regierungsparteien lehnen die Hundesteuer kategorisch ab. Die FDI spottete zuletzt, man könne gleich eine Kuhsteuer einbringen, wenn man Hunde ab sofort besteuert. Die Freiheitlichen hielten dagegen, dass dies ein Schlag ins Gesicht für Südtiroler Bauern wäre.

Vorgesehen ist, dass Blinden- und Arbeitshunde von der Steuer befreit bleiben, während gleichzeitig die Strafen für nicht eingesammelten Hundekot verschärft werden sollen. Anna Scarafoni von der Fratelli d’Italia hält dagegen und argumentiert, dass Hunde wegen ihrer Gesellschaft dem Gesundheitssystem jährlich vier Milliarden Euro einsparen und somit allen helfen.

Das Parlament soll noch 2025 über die Pläne abstimmen. Mit der Einführung wird im Laufe von 2026 gerechnet. Walchers Experiment wird international beobachtet – möglicherweise als Vorbild oder warnendes Beispiel für andere Tourismusregionen.

Bezirk: Bozen

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