Wettlauf gegen die Zeit

Bauern: Das große Zittern um die Beiträge

Mittwoch, 23. November 2016 | 12:00 Uhr
Update

Bozen – Im Landwirtschaftslandesressort herrscht Hochspannung. Nachdem bei den Beitragszahlungen in Juni fast zu einem Debakel gekommen wäre, sind bis Monatsende erneut über 30 Millionen Euro auszuzahlen. „20 Millionen sind schon unterwegs zu den Bauern“, versichert Landesrat Arnold Schuler. Ob es mit 9,8 Millionen an Betriebsprämien auch klappt, soll sich am heutigen Mittwoch entscheiden, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Klaus Unterweger, Schulers Ressortchef, arbeitete mit seinen Leuten rund um die Uhr und selbst am Wochenende, damit diesmal die Beitragszahlungen an die Landwirtschaft zeitgerecht erfolgen können.

Zur Erinnerung: Weil die alte Landesregierung und der Bauernbund im Jahr 2012 es so beschlossen haben, sind die landwirtschaftlichen Betriebsprämien in Südtirol an die effektiv bearbeitete Fläche gebunden. Die Luftbilder des geografischen Informationssystems stimmten jedoch lang nicht mit den Katasterwerten überein, auf die das restliche Staatsgebiet Bezug nimmt.

Die ersten 20 Millionen, die bereits auf dem Weg sind, stammen aus dem ländlichen Entwicklungsplan und umfassen unter anderem die Alpungsprämie, Bio-Maßnahmen und Ausgleichszahlungen. Im Sommer wurden 50,7 Millionen Euro aus dieser Schiene ausgeschüttet, nun kommen 20 dazu. „Damit haben wir 70 von 80 insgesamt möglichen Millionen an Fördermitteln ausbezahlt – und das bringt schon einmal eine große Erleichterung für die Bauern, die auf die Beiträge gewartet haben“, erklärt Schuler laut „Dolomiten“.

Ob die Auszahlung der restlichen 9,8 Millionen zeitgerecht über die Bühne geht, entscheidet sich am Mittwoch, wobei es um Betriebsprämien geht, die aus einer anderen Datenbank als der ländliche Entwicklungsplan gespeist werden. Bis 30. November muss das Geld auf dem Konto von 10.800 Bauern sein, sonst ist mehr von einer Akontozahlung die Rede und das Geld wird zum Saldo. Damit unterliegen die Beiträge ungleich aufwendigeren Kontrollen und die gesamte Auszahlung rutscht auf Juni.

Seit Juli wird an einem System gearbeitet, das in automatischer Form alle Kontrollen vornimmt. Nun geht es um die Einspeisung der Daten in das EDV-System der Zahlstelle. Dabei hakt es zwar nur an kleinen technischen Feinheiten, doch solange nicht alles passt, könne man kein grünes Licht geben, erklärt Schuler laut „Dolomiten“.

Der Rechner schafft 11.000 Anträgen in rund 14 Stunden. Die Frist läuft am heutigen Mittwoch deshalb aus, weil die Zahlstelle noch Zeit benötigt, um das Geld aufs Konto der Bergbauern zu überweisen. Schuler gibt sich trotz allem zuversichtlich, wie er laut „Dolomiten“ erklärt.

Von: mk

Bezirk: Bozen