Austausch zwischen Südtiroler und Tiroler Jungbauern

Bauernjugend: Blick in die Praxis

Mittwoch, 18. Oktober 2017 | 14:17 Uhr

Bozen – Die Südtiroler Bauernjugend (SBJ) und die Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend (TJB/LJ) verbindet eine lange Freundschaft. Dieses Mal lud die SBJ nach Südtirol ein. Bei Betriebsbesichtigungen lernten die Vertreter der beiden Jugendorganisationen die Landwirtschaft aus der Praxis kennen. Beim gemeinsamen Törggelen kam auch das Gesellige nicht zu kurz.

Zunächst ging es für die Teilnehmer zum Gummererhof in Pinzagen bei Brixen. Bauer Philipp Gummerer findet klare Worte, wenn es um die heimische Landwirtschaft geht: „Wir Bauern müssen bodenständig und authentisch bleiben. Dies muss sich auch in unseren Produkten wiederspiegeln.“ Davon konnten sich die Funktionäre dann auch beim gemeinsamen Törggelen überzeugen.

Am zweiten Tag ging es für die Gruppe zunächst zur Biogasanlage in St. Lorenzen. „Die Anlage erzeugt elektrische Energie für 2.500 Wohneinheiten und Wärmeenergie für 600 Wohnungen“, erklärt SBJ-Landesobmann Wilhelm Haller, der selbst in der Biogasanlage arbeitet. Sowohl für die Betreiber, als auch für den einzelnen Bauern ist die Anlage eine Win-Win-Situation. „Wir holen die Gülle beim Bauern ab, produzieren Strom und bringen die vergorene Gülle dann wieder zielgerichtet auf die Felder aus“, erklärt Haller weiter.

Persönlicher Bezug zum Produkt sehr wichtig

Wie vielfältig die Landwirtschaft sein kann, zeigte auch die zweite Betriebsbesichtigung bei Jungbauer Joachim Knapp vom Ausluger-Hof in St. Lorenzen. Der Hof war bis 2009 ein klassischer Milchviehbetrieb, bis der Jungbauer einen neuen Weg einschlug. Seitdem dreht sich am Hof alles ums Ei. „Unsere Freilandhühner liefern zu Spitzenzeiten rund 3.000 Eier am Tag. Das ist eine ganze Menge“, erklärt Knapp. Nach dem Einsammeln werden alle Eier sortiert und für den Verkauf abgepackt. Die meisten seiner Eier liefert Knapp an Supermärkte rund um Bruneck. Ein kleiner Hofladen ist ein weiterer Verkaufspunkt. „Immer mehr Kunden kommen auch selbst vorbei, um ihre Eier zu kaufen. Man merkt, dass ihnen der persönliche Bezug zum Produkt sehr wichtig ist“, unterstreicht Knapp. Für die Zukunft hat der Jungbauer, der auch gelernter Koch ist, schon viele Ideen. So will er den Hofladen ausbauen und für Gäste eine kleine Gaststube einrichten. Übrigens, den Mist den seine gackernden Lieblinge produzieren liefert auch er an die Biogasanlage von St. Lorenzen.

Angelika Springeth, SBJ-Landesleiterin ist erfreut: „Alle drei Betriebe setzen auf ein unterschiedliches Konzept, das Erfolg hat. Sie schaffen Arbeitsplätze und geben den bäuerlichen Familien am Hof eine Zukunft.

Von: ao

Bezirk: Bozen