Hohe Nachfrage - keine Lieferung vor Mai

Deutscher Bekleidungshersteller produziert Mundschutzmasken – Debatte um Preis

Donnerstag, 16. April 2020 | 11:31 Uhr

Burladingen – Menschen, die derzeit für ein bisschen Stoff Schlange stehen, sind derzeit keine Seltenheit. Der Bekleidungshersteller Trigema hat den Bedarf erkannt und produziert nun Atemschutzmasken. Der Preis ist happig, berichtet tag24.de.

Das Unternehmen, das seinen Sitz im schwäbischen Burladingen hat, stellt normalerweise Sport- und Freizeitkleidung her. Die Atemschutzmasken verkauft die Firma über ihren Online-Shop.

Aus der Produktbeschreibung ist zu entnehmen, dass es sich um „wiederverwendbare Behelfs- Mund- und Nasenmaske zum Binden“ handelt.

Zehn Stück kosten stolze 120 Euro. Das sind zwölf Euro pro Stück.

In einem Firmenvideo werden die einzelnen Schritte beim Nähen gezeigt, die vermutlich nur wenige Minuten Arbeitszeit in Anspruch nehmen.

Ein Stück Stoff, das zur Hälfte aus Baumwolle und zur anderen Hälfte aus Polyester besteht, wird durch Falten zusammengenäht, ein Draht wird durchgeführt, das Trigema-Fähnchen aufgenäht und zuletzt werden je nach Produktausführung Gummibänder oder ein Band zum Schnüren angebracht.

Trigema weist in der Produktbeschreibung darauf hin, dass die Masken keine Zertifizierung haben. Es handelt sich demnach um kein Medizinprodukt und um keine Schutzausrüstung.

Stattdessen bietet die Maske „nur für Dritte eine gewisse Schutzfunktion vor größeren Tröpfchen des Trägers“, wie es weiter in der Produktbeschreibung heißt. Der Träger selbst werde vor einer Ansteckung nicht geschützt und die Maske sei zudem nur für den Alltag bestimmt.

Gegenüber der Welt erklärte Unternehmens-Chef Wolfgang Grupp: “Der Preis ist für mich angemessen, wenn die Löhne und Sonderausgaben gedeckt sind. Ich habe gerne geholfen, aber ich kann die Masken nicht verschenken.” Wegen der Corona-Krise müssten die Preise so hoch sein, damit der Betrieb nicht bankrottgehe.

Ende März, als der Bekleidungshersteller auf die Produktion von Masken umschwenkte, betonte Gupp laut einem dpa-Bericht, dass Trigema wegen der Corona-Krise rund 50 Prozent des Absatzes weggebrochen sei, da das Unternehmen seine Testgeschäfte schließen musste.

Der Preis tut der Nachfrage allerdings keinen Abbruch. Die Werke arbeiten derzeit auf Hochtouren, trotzdem müssen sich Privatkunden bis Mai gedulden, wenn sie einen Trigema-Atemschutz kaufen möchten.

Von: mk