Von: luk
Bozen – Informiert sein, mitentscheiden, vorsorgen: Diesen Appell richtet die Südtiroler Bäuerinnenorganisation am Welttag der Landfrauen am 15. Oktober an die Bäuerinnen und die Landfrauen.
Sich über die eigene finanzielle Situation oder die Rentenabsicherung zu informieren, hat nichts mit „mehr haben wollen“ zu tun, sondern gibt Sicherheit und stärkt das Vertrauen der am Hof lebenden Menschen. „Die Bäuerin muss ihre Rechte kennen und kann dann bewusst entscheiden,“ sagt Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer und fügt hinzu: „Diese Botschaft möchte wir gerade am Welttag der Landfrauen klar formulieren: Dem Tag, an dem weltweit die Rechte der Landfrauen in den Vordergrund gestellt werden.“
Die neue SBO-Broschüre „Die Bäuerin am Hof – Ich weiß Bescheid“ spricht zentrale Themen für eine Bäuerin an: den geschlossenen Hof, das Erbrecht, die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens, die Rentenabsicherung für Frauen, die Versicherung für die Bäuerin, Investitionen im Betrieb, Regelung der letzten Dinge, Mutterschaft, Kinderbetreuung oder die Pflege von Menschen. Die Autorinnen und Autoren der Broschüre, u.a. der Versicherungsfachmann Hubert Mayrl, Leiter der SBB-Rechtsabteilung Lorenz Mair, die Rechtsberaterin Verena Brunner, zeigen fachlich und verständlich die wichtigsten Dinge auf, die jede Bäuerin wissen sollte. „Jede Situation ist anders und erfordert eine individuelle Beratung. Mein Appell an die Frauen: informiert euch früh genug, auch wenn es Themen wie Rentenvorsorge betrifft“, meint Maximilian Thurner, Leiter der Sozialabteilung Patronat ENAPA beim SBB.
Doch auch Themen über gelingende Partnerschaft und über den Spagat zwischen Familie, Hof und Arbeit finden in der Broschüre genügend Platz: Unter anderem schreibt der Ehe- und Familienseelsorger Toni Fiung zum Thema Kirchliche Eheschließung und Günther Rederlechner, Leiter der Caritas Hospizbewegung, über die Regelung der letzten Dinge. Auch Texte von Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, der das Projekt finanziell unterstützt hat, bereichern die Broschüre. „Großes Kompliment von meiner Seite an die Bäuerinnen für die Gestaltung und die Idee diese Broschüre zu machen. Ich finde sie sehr wertvoll“, sagt Oberhammer.
Für Landesbäuerin Erschbamer steht fest: „Bescheid wissen ist das Um und Auf. Wer nichts weiß, muss alles glauben. Ich ermutige alle Bäuerinnen am Welttag der Landfrauen, sich über die eigenen Rechte und Möglichkeiten schlau zu machen. Und die Entscheidungen mit Herz und Kopf zu treffen!“
Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation lädt zudem zur Vortragsreihe auf Bezirksebene ein. Zwei Themen werden dabei genauer beleuchtet: Rentenvorsorge und die Hofübergabe in der Bauernfamilie. Mehr Infos dazu: www.baeuerinnen.it