Von: mk
Bozen – Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) nimmt den heutigen Welternährungstag als Anlass, um für mehr Bewusstsein beim Kauf, in der Verwendung und im Umgang mit Lebensmittel aufzurufen.
„Je nachdem, was der Konsument bereit ist für das Lebensmittel auszugeben, können wir produzieren“, ist Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer überzeugt. Bäuerinnen und Bauern produzieren mit viel Bewusstsein, voller Verantwortung und hoher Qualität. „Schenken Sie Ihnen durch Ihren bewussten Kauf Ihr Vertrauen“, so die Landesbäuerin. Sie fordert am Welternährungstag die Konsumenten auf, Lebensmitteln nicht wegzuwerfen: „Die bewusste Verwendung von regionalen, hochwertigen Zutaten führt automatisch zu einem bewussteren Umgang in der Zubereitung der Speisen. Dies führt schlussendlich auch dazu, dass die Reste bewusst verwerten und nicht weggeschmissen werden. Und das Essen schmeckt bewusst genossen besser.“
Bäuerin Sabina Waibl von Pföstl ermutigt, den Wert der Lebensmittel zu achten: „Wir kennen von allem den Preis, aber von nichts den Wert. Gutes Essen sollte uns auch etwas wert sein. Essen kann gesund, aber auch krank machen.“ Besser an der richtigen Stelle sparen: Nur jene Lebensmittel kaufen, die gebraucht werden, diese richtig lagern und letztendlich Reste oder Übriggebliebenes verwerten. „Eine gesunde Mahlzeit ist für unser Leben so viel mehr wert, als das neueste Smartphone,“ so die Bäuerin Sabina.
Auch die Qualität der regionalen Lebensmittel sowie die Sicherung der Arbeitsplätze ist ein Argument, bewusst zu konsumieren, so Landtagabgeordnete Maria Kuenzer: „Je lokaler die Herstellung desto nachvollziehbarer ist die Qualität von Lebensmitteln.“ Die Nähe zum Produzenten spielt eine wichtige Rolle, die es zu stäken gilt: „Die Regionalität erhöht die Wertschätzung von Lebensmitteln, verringert die Wegwerf-Quote und sichert Arbeitsplätze“, so Kuenzer. Landesrat Arnold Schuler glaubt auch an die Stärke der Regionalität und der nachhaltigen Landwirtschaft: „Die Europäischen Landwirte können den Bedarf an Lebensmitteln für unseren derzeitigen Bedarf nicht decken. Dies führt dazu, dass wir auf die Ressourcen von anderen Ländern zurückgreifen müssen. Doch ist das notwendig? Bewusst konsumieren heißt in letzter Konsequenz auf größere Zusammenhänge Einfluss nehmen zu können.“ Dem schloss sich auch Luis Walcher, Stadtrat der Gemeinde Bozen, an und wünschte allen eine bewusste „Mahlzeit“.
Bäuerinnen-Dienstleisterin Sabina Waibl von Pföstl zeigte abschließend anhand eines „Scheiterhaufens“ auf, was mit „altem“ – also hart gewordenem – Brot gemacht werden kann. „Es braucht meist nicht viel, oft nur einen bewussten Gedanken“, so die Bäuerin.