Von: luk
Bozen/Krakau – Der Weltjugendtag in Krakau wurde auch von zahlreichen Jugendlichen aus Südtirol besucht. Nach ihrer Rückkehr mussten sie sich aber im Bozner Krankenhaus auf Meningitis untersuchen lassen. Rund 100 Jugendliche und Betreuer wurden der Vorsorge unterzogen. Und auch Bischof Ivo Muser wurde Medienberichten durchgecheckt.
Notwendig wurde die Maßnahme, nachdem eine 24-jährige Römerin, die ebenfalls an dem Weltjugendtreffen teilgenommen hat, an Meningitis erkrankt und in einem Krankenhaus in Wien gestorben ist. Die junge Frau hatte in der “Casa d’Italia”, dem Hauptquartier der italienischen Jugendlichen in Krakau, übernachtet. Auch die Südtiroler Teilnehmer waren dort, allerdings nicht am selben Tag.
Für die Notuntersuchung wurden vor dem Krankenhaus eigens Zelte aufgestellt, um zu verhindern, dass sich andere Patienten anstecken können. Doch nach den Untersuchungen konnte glücklicherweise Entwarnung gegeben werden. Bei keinem Südtiroler Rückkehrer aus Krakau wurde ein Meningitisverdacht festgestellt.
„Zu keinem Zeitpunkt Infektionsgefahr“
Bezugnehmend auf die Medienberichte über die heute Nacht erfolgte Meningitisabklärung bei 98 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Weltjugendtags in Krakau (Polen) gibt der Sanitätsbetrieb Entwarnung: Es bestand zu keinem Zeitpunkt Infektionsgefahr, betonen die Verantwortlichen des 118-er-Dienstes, Primar Manfred Brandstätter und des Dienstes für Infektologie, Primar Peter Mian.
„Es handelte sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont Primar Mian. Insgesamt 98 Personen (inklusive Betreuer) wurden klinisch untersucht und es wurde ihnen eine Einmal-Dosis an Antibiotika verabreicht. „Kein Teilnehmer wies Symptome bzw. Verdachtsmomente einer Ansteckung auf“, unterstreicht Mian, weshalb Panik fehl am Platz sei.
Der Einsatz war aufgrund eines Todesfalls einer italienischen Teilnehmerin am Weltjugendtag in die Wege geleitet worden. Auf Initiative des behandelnden Krankenhauses in Wien wurde angeraten, alle Besucherinnen und Besucher der „Casa Italia“ vorsorglich zu untersuchen. Laut Primar Brandstätter wurden die beiden Busse und ein Kleinbus mit den Südtiroler Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf den Parkplatz vor dem Bozner Krankenhaus (Trakt W) geleitet, wo durch die Rettungskräfte zwei sogenannte „MANV“-Zelte (Massenanfall an Verletzten) zur raschen Abklärung und Versorgung aufgestellt wurden.
„Das gesamte Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte und Berufsbilder hat hervorragend funktioniert. Es wurde rasch und professionell reagiert, bereits um 2.30 Uhr konnten die Jugendlichen ihren Familien übergeben werden”, so Mian.
Am Einsatz waren der 118-er Dienst, der Dienst für Basismedizin, die Infektologie am Krankenhaus Bozen, der Pharmazeutische Dienst, das Weiße und das Rote Kreuz sowie die Feuerwehr und die Ordnungskräfte beteiligt.