Sexualdelikt an Minderjähriger: Verurteilter in Hausarrest entlassen

Von: luk

Bozen – Alessandro Pecoriello, ein 38-jähriger Sozialbetreuer aus Apulien, ist nach rund einem Jahr Haft aus dem Gefängnis Spini di Gardolo entlassen worden. Der Mann wurde im Sommer zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil lautet unter anderem auf schwere sexuelle Gewalt, die Verabreichung betäubender Substanzen, Drogenabgabe und das Herbeiführen eines Zustands der Handlungsunfähigkeit bei einer damals 16-jährigen Jugendlichen aus Bozen.

Die Verteidigung hatte in den vergangenen Wochen die Umwandlung der Haft in Hausarrest beantragt. Der zuständige Richter prüfte den Antrag nach Anhörung der Staatsanwaltschaft und gab der Maßnahme statt. Pecoriello hält sich nun im Haus seiner Eltern in der Provinz Foggia auf.

Der Fall geht bekanntermaßen auf den 4. August 2024 zurück. Laut Gerichtsakten sprach Pecoriello die Jugendliche an einer Bushaltestelle in Bozen an und überzeugte sie, mit ihm nach Trient auf ein Festival zu fahren. Auf der Fahrt soll er ihr ein Getränk angeboten haben, in dem Untersuchungen zufolge die Wirkstoffe Alprazolam und Delorazepam nachweisbar waren. Der Mann fuhr die Jugendliche bis nach Salurn, wo es laut Ermittlungen zu Übergriffen kam. Weitere Taten sollen dann in seiner Wohnung erfolgt sein. 24 Stunden war die Jugendliche in seiner Gewalt. Fotos auf seinem Mobiltelefon sowie sichergestellte Medikamente stützten ihr die Aussagen.

Die Verteidigung kündigte an, gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung einzulegen. Sie fordert eine erneute Überprüfung der Substanzen, die dem Mädchen verabreicht worden sein sollen.

Die Rechtsvertretung der Jugendlichen hat eine Zivilklage auf 100.000 Euro Schadenersatz eingebracht. Über diese Forderung muss das Gericht noch entscheiden.