Süd-Tiroler Freiheit zwischen Rückblick und Ausblick

„2017 war erfolgreich, 2018 wird noch besser“

Mittwoch, 03. Januar 2018 | 12:46 Uhr

Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit hat mit einem Rückblick auf 2017 und mit einem Ausblick auf 2018 das neue politische Jahr eingeläutet. Dabei ging es auf der Pressekonferenz in Bozen u.a. um die zahlreichen Aktionen im vergangen Jahr, um die nächsten Schwerpunkte im Landtag und um die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler. “Die Bewegung geht bestens gerüstet in das Wahljahr 2018.”

Tatendrang und Mitgliederplus

„Im vergangenen Jahr ließ die Bewegung wieder mit einigen Aktionen aufhorchen und hat verschiedene Veranstaltungen organisiert“, betonte Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Er nannte dabei u.a. die Unterschriftensammlung für die Abschaffung der faschistischen Namensdekrete, die große Zehn-Jahres-Feier in Meran, die Tiroler Radtour und die umfassenden Bemühungen zur Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft. „Gleichzeitig ist die Süd-Tiroler Freiheit wie keine zweite politische Kraft im Land international vernetzt und wichtiger Bestandteil der ‚Europäischen Freien Allianz‘“, so Zelger.

“Die rege Tätigkeit spiegelt sich auch in der Mitgliederstatistik wider. In jedem Jahr ihres Bestehens konnte die Süd-Tiroler Freiheit an Mitgliedern zulegen. So auch im vergangenen Jahr. Die Bewegung zählt derzeit 4.170 Mitglieder. Dies entspricht einem Zuwachs von 137 Mitgliedern im Jahr 2017. Die Süd-Tiroler Freiheit ist nach wie vor eine junge Bewegung. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Fast die Hälfte der Mitglieder ist unter 30 Jahre alt“, zeigte Landesleitungsmitglied Cristian Kollmann auf. „Themen wie Identität und Unabhängigkeit haben mehr denn je eine große Anziehungskraft auf junge Menschen.“

Und dies sei vor allem auch der Jungen Süd-Tiroler Freiheit zu verdanken. Sie organisierte ebenfalls verschiedenste Aktionen. So wurden z.B. anlässlich des Besuchs des österreichischen und des italienischen Staatspräsidenten in Meran, hunderte schwarze Luftballons in den Sommerhimmel geschickt. Sie trugen die Aufschrift: „Unrecht verjährt nicht, auch nicht nach 98 Jahren“! Die Jugendvertreter suchen auch immer wieder den Kontakt und das Gespräch mit den Altersgenossen.

Kritisch und konstruktiv im Landtag

“Kritische Oppositionsarbeit, konstruktive Zusammenarbeit: Unter diesen Schlagwörtern lässt sich die Arbeit der Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit zusammenfassen. Die Abgeordneten haben 2017 im Rahmen ihrer politischen Arbeit dabei fast 100.000 Kilometer zurückgelegt, oder anders ausgedrückt, sind fast zweieinhalb Mal um die Erde gefahren. Im Landtag wurden im letzten Jahr 52 schriftliche Anfragen, 75 Anfragen zur aktuellen Fragestunde, elf Beschlussanträge und vier Begehrensanträge und 13 Beschlussanträge zu den Landesgesetzentwürfen eingereicht. Einige der Anträge fanden die Zustimmung der Mehrheit. So z.B. für die Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die Schiene, die Verbesserung von innertirolischen Zugverbindungen oder eine bessere Stauvermeidung auf der Brennerautobahn”, so die Bewegung.

Die heurigen Schwerpunkte im Landtag

Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, kündigte an, dass weitere Anträge gegen die Verkehrsbelastungen und zur Verbesserung der Baustelle Gesundheitswesen folgen werden. „Selbstverständlich gehören der Erhalt der Muttersprache, die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht und des Proporzes, die Abschaffung der faschistischen Relikte, die Einwanderungsfrage und die Toponomastikfrage weiterhin zu den Kernthemen der Süd-Tiroler Freiheit im Landtag“, unterstrich Atz Tammerle. „In den verschiedenen Gesetzgebungsausschüssen, in denen wir vertreten sind, werden wir mit scharfem Blick und gespitzten Ohren wachen, denn meist sitzt der Teufel im Detail!“

Österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler

Die Süd-Tiroler Freiheit wird das Anliegen der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler mit aller Kraft vorantreiben, heißt es weiter. Dafür werden Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit bereits kommende Woche nach Wien reisen, um mit den Parteien Gespräche zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft und dessen konkrete Umsetzung zu führen.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat mit der wissenschaftlichen Tagung im Herbst 2015 aufgezeigt, dass zweite Staatsbürgerschaften einen großen Mehrwert, besonders für Minderheiten, darstellen. “In 26 von 28 EU-Staaten ist ein Doppelpass in der einen oder anderen Form bereits möglich. Nirgends kam es dadurch zu einer Spaltung der Gesellschaft. Italien selbst gewährt seinen Bürgern und Minderheiten im Ausland eine sehr großzügige Regelung.
Der akademische Tagungsband zur Veranstaltung im Herbst 2015 wurde bereits an alle Nationalratsabgeordneten und zahlreiche weitere Politiker und Persönlichkeiten in Österreich geschickt. Die Süd-Tiroler Freiheit wird auch in den kommenden Monaten Aufklärungsarbeit leisten und versuchen, (unbegründete) Ängste abzubauen.”

Bestens gerüstet für das Wahljahr 2018

„Das Jahr 2018 wird für Südtirol richtungsweisend sein und die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit will nicht Zuschauer sein, sondern sich aktiv an der Zukunftsgestaltung des Landes beteiligen“, betonte der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer auf der Pressekonferenz. Im Jahr 2018 stehen Wahlen an, die direkt oder indirekt auch Südtirol beeinflussen werden. So wird am 25. Februar im Bundesland Tirol der Landtag neu gewählt. „Die Zusammenarbeit mit allen Landesteilen Tirols war und ist uns ein besonderes Anliegen. Deshalb werden wir zu allen neugewählten Parteien des Tiroler Landtages Kontakt aufnehmen“, kündigte Zimmerhofer an. An den Parlamentswahlen in Italien am 4. März wird sich die Bewegung nicht beteiligen, da u.a. das “maßgeschneiderte SVP-Wahlgesetz”, die hohen Kosten, die kurze Zeit für die Unterschriftensammlung zur Kandidatur und die Energie, die für die Landtagswahl gebraucht wird, dagegenstehen. „Die Süd-Tiroler Freiheit will ‚Los von Rom‘ und nicht ‚Auf nach Rom‘“, stellte Zimmerhofer klar.

“Wichtigste Wahl für Südtirol wird die Landtagswahl im Herbst sein. Die Süd-Tiroler Freiheit hat seit ihrer Gründung vor zehn Jahren bei jeder Wahl, ob auf Landes- oder Gemeindeebene, zulegen können. Das ist auch das Ziel für 2018! Summa summarum: Die Süd-Tiroler Freiheit ist bestens gerüstet für das Wahljahr 2018. Mit einer starken personellen und finanziellen Basis und mit großer Entschlossenheit und Geschlossenheit”, heißt es abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen