Kommentar

Barrieren gegen den Terror

Dienstag, 05. September 2017 | 01:16 Uhr

Bozen – Anlässlich des Bozner Altstadtfestes, das ab 8. September drei Tage lang über die Bühne gehen wird, hat die Stadtpolizei schwere Betonbarrieren in der Nähe des Waltherplatzes aufgestellt.

Grund dafür ist wohl die Furcht vor Terroranschlägen, bei denen Einzeltäter mit Fahrzeugen in Menschenmassen rasen und Unschuldige töten. Mehrere Städte in Europa wurde in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Schauplatz solcher Attentate.

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Bürgermeister Renzo Caramaschi bezeichnete die Blöcke als hässlich und überlegt, sie mit Blumentrögen aus Beton auszutauschen.

Doch unabhängig vom ästhetischen Aspekt stellt sich die Frage, inwiefern die Aktion sinnvoll ist. Bozen ist eine Kleinstadt im Norden Italiens, wo weit weniger Menschen wie in Berlin, Nizza oder Barcelona leben. Auch politisch ist Bozen wohl kaum so bedeutend wie die großen Metropolen in Europa.

Ob die Betonblöcke tatsächlich den Lenker eines Fahrzeugs mit terroristischen Absichten aufhalten könnten, bleibt ebenfalls zweifelhaft.

Wenn’s beruhigt, warum nicht, könnte man meinen. Doch wenn alles nur eine Frage der Einstellung ist, wäre etwas mehr Mut vielleicht auch nicht schlecht.

Von: mk

Bezirk: Bozen