Kommentar

Ein Wahlsieger beschwert sich über Wahlbetrug

Dienstag, 29. November 2016 | 18:18 Uhr

Bozen – Donald Trump ist einfach unersättlich. Nachdem die US-Grünen Zweifel wegen mutmaßlicher Anomalien bei den Wahlergebnissen in den drei US-Staaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin geäußert haben, holt Trump nun zum Gegenschlag aus.

Die drei Staaten gaben bekanntlich mit ihrem Stimmgewicht den Ausschlag für die Wahl des Republikaners zum nächsten US-Präsidenten.

Nun dreht Trump den Spieß um und spricht plötzlich von Wahlbetrug. Er erklärte, Millionen Menschen hätten am 8. November illegal ihre Stimme in den von Hillary Clinton gewonnenen Bundesstaaten Virginia, New Hampshire und Kalifornien abgegeben.

Bei der Wahl waren auf die Demokratin rund zwei Millionen mehr Stimmen entfallen als auf Trump. Für den Wahlausgang ist diese Zahl jedoch unerheblich, weil Trump mehr Stimmen im die Wahl entscheidenden Gremium der Wahlleute für sich geholt hat.

Der Wahlsieger behauptet, ohne Wahlbetrug hätte er auch die Stimmenmehrheit eingeheimst. Belege für die Vorwürfe konnte Trump bislang allerdings nicht vorweisen.

Clintons Team unterstützt zwar die Initiative für Neuauszählungen, allerdings wurde angesichts der knappen Ergebnisse nur von einer Vorsichtsmaßnahme gesprochen. Eine tatsächliche Änderung am Wahlausgang erwartet eigentlich niemand. Trotzdem poltert Trump drauflos.

Wenn man laut nachdenkt: Ein Mann mit dem gekränkten Ego eines Fünfjährigen schmeißt mit Sand um sich.

Von: mk

Bezirk: Bozen