Von: mk
Bozen – Am 15. Dezember jährt sich der Todestag des Freiheitskämpfers Heinrich Oberlechner. Im Dezember 2006 konnte Oberlechner nach fast fünf Jahrzehnten in seine Heimat zurückkehren – als Toter. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert mit Nachdruck die Begnadigung der noch im Exil lebenden Freiheitskämpfer. Sollten auch sie fern der Heimat sterben müssen, wäre das ein niemals gutzumachender Schaden in den Beziehungen zu Italien, ist die Bewegung überzeugt.
Zusammen mit den „Puschtra Buibm“ hat sich Heinrich Oberlechner in den 1960-er Jahren gegen die Unterdrückung des italienischen Staates zur Wehr gesetzt. „Ohne den Freiheitskampf der 1960-er Jahre hätte Italien seine Majorisierungspolitik konsequent fortgeführt. Die Südtiroler wären zur rechtlosen Minderheit im eigenen Land geworden. Wir wären längst eine normale und mehrheitlich italienischsprachige Provinz“, meint die Süd-Tiroler Freiheit . „Was Südtirol heute ist, verdanken wir auch den Freiheitskämpfern!“
Der von der Politik immer wieder beschworene „richtige Zeitpunkt“ für die Begnadigung sei für Oberlechner zu spät gekommen. „Nach mehr als 50 Jahren ist es deshalb höchst an der Zeit, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Den noch lebenden Freiheitskämpfern muss die Rückkehr zu ihren Familien in die Heimat ermöglicht werden. Diese tiefe Ungerechtigkeit muss endlich aufhören“, betont die Bewegung. Sie erinnert daran, dass in dieser Landtagslegislatur mit großer Mehrheit ein Begehrensantrag angenommen wurde, der vorsieht, „die Begnadigung der Südtiroler Freiheitskämpfer der 60-er Jahre unverzüglich in Angriff zu nehmen, damit diese in ihre Heimat und zu ihren Familien zurückkehren können.“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert von Staatspräsident Sergio Mattarella deshalb wiederholt, den Willen des Landtages zu respektieren und einen Akt der Menschlichkeit zu setzen.