Epstein-Files: Gefälschter Österreich-Pass aus 1982

Epstein: Foto von “gefälschtem” Pass aus Österreich gefunden

Dienstag, 23. Dezember 2025 | 19:50 Uhr

Von: apa

In den am Freitag vom US-Justizministerium im Zusammenhang mit dem verstorbenen Jeffrey Epstein veröffentlichten Akten sind Fotos eines 1987 abgelaufenen österreichischen Reisepasses, der 2019 von FBI-Agenten in einem Safe in Epsteins Stadthaus in New York gefunden wurde, zu sehen. Das meldete das “Wall Street Journal” am Dienstag. Der fotografierte Pass enthält ein Foto von Epstein, ist aber auf den Namen Marius Fortelni ausgestellt. Als Wohnort ist Saudi-Arabien angegeben.

Zuvor hatte auch “Der Standard” über den Fund eines “gefälschten” österreichischen Passes berichtet. Er gibt viele Rätsel auf, schrieb die Zeitung. Im Pass steht, dass er am 21.5.1982 von der Bundespolizeidirektion Wien ausgestellt worden sei. Das Foto von Epstein wurde aber nicht per Stempel beglaubigt.

Der Pass beinhaltet einige Ein- und Ausreisestempel, etwa französische und saudi-arabische. Epsteins Anwälte hätten 2019 argumentiert, der Finanzier habe den Pass von einem Freund erhalten. Angeblich, um sich bei Reisen in den Nahen Osten vor Entführungen zu schützen. Verwendet habe Epstein ihn nie.

Erhebung bestätigt Existenz nicht

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) schrieb in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung im März 2022, dass die Erhebungen die Existenz des gegenständlichen österreichischen Reisepasses bisher nicht bestätigen konnten. Weshalb auch keine entsprechenden Erkenntnisse vorliegen würden, wer unter welchen Umständen diesen ausgestellt hat. Außerdem: “Gemäß Passgesetz dürfen sowohl gewöhnliche Reisepässe als auch Dienstpässe und Diplomatenpässe nur für Personen ausgestellt werden, die die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen”, so Karner in seiner Antwort auf eine Anfrage der FPÖ.

Für eine Ein- oder Ausreise Epsteins mit dem Pass würden auch “keine Aufzeichnungen” vorliegen, so ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage der APA. “Dazu darf angemerkt werden, dass US-amerikanische Staatsangehörige unter Einhaltung der Einreisebestimmungen des Schengener Grenzkodex visumfrei in den Schengen-Raum einreisen und sich hier 90 Tage aufhalten dürfen. Erst für eine geplante Gesamtaufenthaltsdauer von mehr als 90 Tagen ist ein Aufenthaltsvisum erforderlich.” Allerdings stammen die Stempel im Pass aus den 1980er Jahren, als es noch gar keinen Schengen-Raum gab.

Dokumente des US-Justizministeriums zeigen, dass sich die österreichische Botschaft sich offenbar schon unmittelbar nach dem Fund des Passes bei den US-Behörden erkundigt hat, berichtet “Der Standard”. Dazu wartet die Zeitung weiter auf Antworten.

Medien: Kurzbesuch in Wien 2019

Laut Medienberichten etwa von “Standard”, “Kurier” und “Heute” hat Epstein im März 2019 einen Kurzbesuch in Wien absolviert. Er soll den vorliegenden Akten nach mit drei Begleiterinnen gelandet sein. Offenbar war ein Treffen mit dem früheren Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, sowie dem slowakischen Ex-Außenminister Miroslav Lajčák geplant. Dieses dürfte jedoch nicht stattgefunden haben, weswegen Epsteins Privatjet nach wenigen Stunden wieder abhob.

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