Von: mk
Bozen – Der freiheitliche Generalsekretär Florian von Ach wundert sich über die wiederholten Versuche seitens SVP/ÖVP, „die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler zu zerreden“. Konkret beziehen sich die Freiheitlichen auf eine Stellungnahme von Hermann Gahr (ÖVP), der in seiner Funktion als Vorsitzender des Südtirol-Unterausschusses von “Problemen” beim Doppelpass gesprochen hat.
Gahr müsse sich laut den Freiheitlichen fragen lassen, was er all die Jahre als Vorsitzender des Südtirol-Unterausschusses gemacht habe, wenn er bei dieser Frage noch so viele ungelöste Probleme sehe. Das Projekt “Doppelstaatsbürgerschaft” gebe es schon seit Jahren, es sei seit Jahren Gegenstand der öffentlichen Debatte und es gebe bereits ein umfassendes Gutachten von Prof. Obwexer sowie weitere Ausführungen dazu von Prof. Hilpold, erklären die Freiheitlichen.
Von einer “Reduzierung” der Südtirol-Politik auf den Doppelpass könne laut Florian von Ach im Übrigen keine Rede sein: „der Doppelpass ist ein sehr wichtiger, historischer Schritt dabei, jedoch weder Schlusspunkt noch ausschließliches Ziel der Südtirol-Politik. Auch dies ist bereits von allen Beteiligten völlig außer Streit gestellt, seltsam daher, dass Herr Gahr dies (als einziger bisher) noch nicht bemerkt hat.“
Die von Herrn Gahr angemahnte Abstimmung zwischen “Bozen, Innsbruck, Rom, Wien und Brüssel” solle wohl dazu dienen, mit möglichst vielen Köchen den Brei ja zu verderben, damit nichts draus wird. „Auch ein seltsamer Ansatzpunkt in dieser Frage. Seltsam mutet zudem die Einbeziehung der Europaregion Tirol in diesem Zusammenhang an – hier hat Herr Gahr wohl die Aufgaben und Zielsetzungen der Europaregion außen vor gelassen“, erklären die Freiheitlichen.
Grotesk hingegen werde es, wenn Gahr behaupte, „selbst bei den Tiroler Schützen“ würden „die Meinungen auseinandergehen“. „Denn der Verband Tiroler Schützen, der Zusammenschluss der Schützenbünde von Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol, hat erst im November 2017 eine einstimmige Resolution gefasst, in der sich die Tiroler Schützen ganz klar für die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler aussprechen. Da stellt sich die Frage, mit welchen Schützen Herr Gahr denn gesprochen hat – vielleicht waren es ja die Sportschützen?“, so Florian von Ach abschließend.