Pöder wendet sich an Datenschutzbehörde

“Impfdekret ist der Privacy-Horror”

Freitag, 18. August 2017 | 12:21 Uhr

Bozen – Als vorprogrammierten “Privacy-Horror” bezeichnet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andrea Pöder, die Bestimmungen zum neuen Impfdekret, nachdem künftig höchstsensible Daten über Krankheiten und Impfstatus von Kindern und Jugendlichen künftig nicht nur in Schulen sondern auch in Kindergärten, Kitas, Kinderhorten und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen herumgereicht werden.

“Das Personal in Schulen, Kindergärten und Kitas muss plötzlich mit hunderten hochsensiblen Gesundheitsdaten umgehen, eine Aufgabe für die es weder ausgebildet noch ausgerüstet ist. Da muss kein Vorsatz dahinter sein, wenn plötzlich in einem Dorf jeder weiß, welchen Impfstatus Kinder haben oder welche Krankheiten Kinder haben, die eine Impfung ausschließen”, so Pöder.

“Eltern müssen heuer bis 10. September in den Kindergärten und Kitas und anderen Kleinkinderbetreuungseinrichtungen und bis 31. Oktober in den Schulen Unterlagen über den Impfstatus oder über Krankheiten und sonstige Gesundheitsdaten abgeben. Der Impfstatus gehört zu den hochsensiblen Gesundheitsdaten. Aber wenn z.B. ein Kind eine chronische Krankheit oder Allergie hat, die eine Impfung ausschließt, müssen die Eltern auch diese Bescheinigungen in Kitas und Schulen vorlegen. Zudem muss das Schul- und Kindergartenpersonal innerhalb 31. Oktober ebenfalls in Schulen und Kindergärten den eigenen Impfstatus erklären. Auch hier ein Datenschutzhorror”, so der Abgeordnete.

Pöder hat eine Eingabe beim Datenschutzgaranten, der staatlichen Datenschutzbehörde in Rom gemacht, damit dieser die Prozeduren zur Umsetzung des Impfdekretes stoppt.
Der Text wurde mittlerweile auch von vielen besorgten Eltern an den Datenschutzgaranten geschickt.

“Die Gesundheitsdaten von zehntausenden Kindern in Südtirol sollen plötzlich in Schul-, Kindergarten-, Kita-Sekretariaten und in allen möglichen Privaten Einrichtungen abgegeben und herumgereicht werden. Diese Vorstellung löst mehr als ein Unbehagen aus. Die Landesregierung hat mir auf Anfrage zum prozentuellen Impfstatus der Ärzte und des Sanitätspersonals mitgeteilt, dass diese Daten streng geheim seien, aus Datenschutzgründen. Aber bei zehntausenden Kindern ist dies plötzlich nicht mehr so geheim”, kritisiert Pöder.

Von: luk