Pöder fordert Rücktritt von Schael

Impfkritik: Umstrittene Wissenschaftler referieren in Bozen

Freitag, 29. September 2017 | 11:50 Uhr
haydn-montanari

Bozen – Am Freitag Abend hielten die impfkritischen Wissenschaftler Stefano Montanari und Antonietta Gatti Vorträge über die Schädlichkeit von Impfstoffen. Laut dem Landtagsabgeordneten Andreas Pöder, der durch den Abend moderierte, zählte das extra angemietete Haydn-Auditorium 600 Menschen, welche dafür zwischen 20 und 30 Euro Eintritt bezahlten.

Vorher hätten die beiden umstrittenen Privat-Forscher einen Vortrag im Landtag vor Abgeordneten und Medien abgehalten. Die Veranstaltung fand auf Einladung der Organisation Ökokinderrechte Südtirol und Andreas Pöder statt. Dabei erläuterten diese, wie sie bei ihren Forschungen auf so genannte “Nanopartikel”, also Kleinstmengen verschiedenster inorganischer Substanzen, unter anderem Schwermetalle, stießen.

“Viele davon werden von den Wissenschaftlern als hochgefährlich für die Gesundheit vor allem von Kleinkindern betrachtet. Der Sanitätsbetrieb hat eine Stellungnahme zu den Vorträgen verfasst, ohne direkt dabei gewesen zu sein und ohne auf den Inhalt einzugehen (siehe SNEWS-Artikel). Bei allen Veranstaltungen des Sanitätsbetriebes zusammen waren nich halb soviel Menschen wie am gestrigen Freitagnachmittag beim Montanari-Vortrag”, erklärt Pöder.

Andreas Pöder fordert erneut die Entlassung von Sanitätsbetriebs-Generaldirektor Thomas Schael. „Schael ist unfähig. Den Sanitätsbetrieb zu leiten, die Qualität des Gesundheitsdienstes in Südtirol sinkt. Gleichzeitig sorgt Schael mit seinen Entgleisungen bei Impfpressekonferenzen für Unmut („Zuerst impfen wir 98 Prozent durch und dann kümmern wir uns un die restlichen 2 Prozent“)“, so Pöder. „Auch die Immunologin Dagmar Regele sollte einem Disziplinarverfahren unterzogen werden, sie überschreitet durch ihre ständigen Interventionen bei Schulbehörden, Schulen und Kindergärten ihre Kompetenzen“, so der Abgeordnete.

Montanari und Gatti von wissenschaftlicher Gemeinschaft stark kritisiert

Die beiden Referenten gelten in wissenschaftlichen Kreisen erwartungsgemäß als umstritten. Kritiker werfen dem gelernten Apotheker bzw. Physikerin vor, mit ihren Büchern und bezahlten Vorträgen ein Geschäft aus der Impfkritik zu machen. Dem Forscher-Pärchen wird zudem unwissenschaftliche Arbeitsweise in einem Gebiet vorgeworfen, welches höchste Präzision und strenge Einhaltung methodischer Kriterien erfordere. Die von den Beiden in Impfstoffen vorgefundenen Nanopartikel (von Gatti und Montanari nicht quantifiziert) seien Restspuren des Produktionsprozesses und würden aufgrund ihrer minimalen Menge gar den hohen Reinheitsgrad der Impfungen belegen, gerade angesichts der im Vergleich höheren Menge an Nanopartikeln in der Luft und in Lebensmitteln, welchen der Mensch tagtäglich ausgesetzt sei und welche ebenfalls in die Blutbahn gelangten. Sehe man dies vor der vielfach belegten, lebensrettenden Wirkung von Impfungen, seien derartige Irreführungen fahrlässig.

 

Von: mho