Kompatschers Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit

Jahreswechsel: 2017 ein besonderes Jahr für die Autonomie

Freitag, 29. Dezember 2017 | 20:34 Uhr

Bozen – Ein Mehr an Europa ist Kompatschers Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit – eine weiter wachsende Autonomie der Weg zur weitgehenden Selbstbestimmung.

Für das Mediengespräch zum Jahresabschluss hatte auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, so wie es die Medien getan hatten, eine Wunschschlagzeile für 2018 formuliert: “Brüssel nimmt Südtirols Vorschlag für eine europäische Staatsbürgerschaft an.“ Der Landeshauptmann sei überzeugt, dass nur ein Mehr an Europa die richtige Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit sei, auch in Hinblick auf die Diskussion um die zweifache Staatsbürgerschaft für Südtiroler.

Schon jetzt trage der Reisepass auch den Hinweis auf die Europäische Union. “Ich frage mich daher, ob zwei Pässe mit der Vision, die wir für unser Land haben, zu vereinbaren sind“, sagte Kompatscher. “Ein Land, das stolz auf seine Tradition ist, aber auch mehrsprachig und aus Überzeugung europäisch.“ Der österreichische Bundeskanzler, Sebastian Kurz, habe schließlich darauf hingewiesen, dass die Angelegenheit der zweifachen Staatsbürgerschaft nur in Abstimmung mit dem italienischen Staat verfolgt werden könne, somit aus einem europäischen Blickwinkel heraus.

Viel bedeutender als eine zweifache Staatsbürgerschaft seien hingegen für das Land Südtirol und seine Autonomie die Worte der beiden Staatsoberhäupter von Italien und Österreich, Sergio Mattarella und Alexander Van der Bellen, anlässlich der Feier zu den 25 Jahren Streitbeilegung gewesen. “Auch Staatspräsident Mattarella hat klar bestätigt, dass niemand mehr die Funktion des Staates Österreich als Schutzmacht für Südtirol infrage stellt. Damit hat der Pariser Vertrag die internationale Anerkennung, die uns ganz und gar von Katalonien unterscheidet“, betonte der Landeshauptmann.

Die Neubeschriftung des Piffrader-Reliefs mit Mussolini hoch zu Ross sei Kompatscher zufolge im ablaufenden Jahr schließlich ein Beispiel dafür gewesen, wie man mit Geschichte umgeht: “Das Kunstwerk wird so zu einem Mahnmal dafür, dass die Menschen sich von Ideologien nicht blenden lassen dürfen“, unterstrich der Landeshauptmann.

Von: ka

Bezirk: Bozen