Von: luk
Bozen – Der JG-Landesausschuss hat sich im Rahmen einer kürzlich abgehaltenen Sitzung mit der Regelung der Führerscheinneulinge auseinandergesetzt und hat beschlossen, die verschiedenen Beschränkungen mit einem eigenen Änderungsantrag anzugehen, die für Führerscheinneulinge im Hinblick auf die Leistung der Fahrzeuge zurzeit gelten.
Führerscheinneulinge dürfen für ein Jahr ab Ausstellungsdatum des Führerscheines nur Fahrzeuge mit einer spezifischen Leistung, bezogen auf das Leergewicht des Fahrzeuges von maximal 55 KW pro Tonne lenken. Zudem darf für Personenkraftwagen die Motorleistung von 70 KW nicht überschritten werden.
“Diese Regelung ist im Jahr 2011 vom italienischen Parlament eingeführt worden und brachte seither eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich. Einerseits sind es die Führerscheinneulinge selbst, die direkt von dieser Maßnahme betroffen sind. Sind doch sie es, die – sollten sie über kein geeignetes Fahrzeug verfügen – für ein Jahr nicht fahren dürfen. Dies hat zur Folge, dass viele Führerscheinneulinge in dieser Zeit keine Fahrpraxis haben. Andererseits trifft diese Regelung die Eltern der Führerscheinneulinge, die mit dieser Maßnahme in vielen Fällen dazu gezwungen sind, ein Fahrzeug anzuschaffen, das die genannten Voraussetzungen erfüllt. Wenn man sich die Auswirkungen dieser Maßnahme ansieht, muss man sich die Frage stellen, wem diese Maßnahme eigentlich helfen sollte? Den Führerscheinneulingen sicherlich nicht. Aufgrund der fehlenden Fahrpraxis und der Tatsache, dass kleinere Fahrzeuge in den meisten Fällen eine geringere Ausstattung an Sicherheitsvorkehrungen besitzen, gleichzeitig aber trotzdem eine gefährliche Geschwindigkeit erreichen können, sind die Führerscheinneulinge aus unserer Sicht einer größeren Gefahr ausgesetzt“, so Stefan Premstaller.
Aus Sicht der JG bestand das Ziel dieser Beschränkungsregelung vielmehr mehr darin, die Wirtschaft und im Besonderen die damals schwächelnde italienische Autoindustrie anzukurbeln. „Wir sind uns bewusst, dass wir hier aus Sicht der Wirtschaft ein sehr heikles Thema ansprechen. Wir werden nun das Gespräch mit unseren Vertretern in Rom suchen und werden einen entsprechenden Antrag abgeben, damit dieses Thema im Hinblick auf die anstehenden Neuwahlen Anfang des nächsten Jahres bereits jetzt aufs politische Parkett gebracht wird“, so Stefan Premstaller und dessen Stellvertreter Julian Stuffer, Sonja Plank und Manuel Raffin.