Gemeinde muss den Gürtel enger schnallen

Sand in Taufers in argen Finanznöten

Freitag, 02. Dezember 2016 | 12:22 Uhr

Sand in Taufers – Der Gemeinderat von Sand in Taufers hat am Mittwoch laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten das einheitliche Strategiedokument einstimmig genehmigt. Dabei wurde einmal mehr die schwierige finanzielle Situation der Gemeinde deutlich.

Bürgermeister Sigfried Steinmair unterstrich, dass das Strategiedokument die „allgemeine Ausrichtung“ der Verwaltung für die Jahre 2017 bis 2019 vorgeben soll. Wegen mehrerer Unsicherheitsfaktoren sei dies für 2018 und 2019 jedoch nur in Ansätzen möglich.

Zu diesen Faktoren zählt etwa der Umstand, dass verschiedene Beiträge und Erlöse verringert wurden, wie etwa die ehemalige Pro-Kopf-Quote von Seiten des Landes. Vor allem aber belasten die beiden gemeindeeigenen Gesellschaften Sport Center GmbH und Taufer GmbH den Haushalt schwer. Während die Taufer GmbH anstatt erhoffter Gewinne geringe Verluste erwirtschaftet, belastet die Sport Center GmbH mit jährlich 915.000 Euro Deckungsbeitrag für die Baukosten das Investitionsprogramm der Verwaltung. Außerdem mussten die in den vergangenen Monaten notwendig gewordenen Sanierungen über Darlehen finanziert werden. Dies führte zu einer Erhöhung der Verschuldung der Gemeinde. Schließlich komme noch der alljährlich notwendige Verlustbeitrag hinzu, wie der Bürgermeister laut „Dolomiten“ erklärte.

Laut Strategiedokument beträgt die Verschuldung pro Bürger im Jahr 2015 in Sand in Taufers 3.018,4 Euro. Werden die Bankverbindlichkeiten der Gemeindegesellschaften dazu gerechnet, steigt die Pro-Kopf-Bruttoverschuldung der 5.371 Sandner auf 7.575,59 Euro.

Eine zusätzliche Belastung bei den laufenden Ausgaben sei, dass die Verwaltung laufend Dienstleistungen aufgebürdet bekommt, die aber bei weitem nicht in gebührender Form vergütet würden.

Angesichts der offen gelegten Zahlen und Fakten sei laut Bürgermeister Steinmair, „notwendig, alles noch penibler zu überprüfen.“ Dabei sei es durchaus möglich, dass sich die Gemeinde etwas nicht leisten könne, was sinnvoll wäre.

Bei der anschließenden Diskussion verlas Josef Nöckler eine Stellungnahme des Bündnisses Taufers2010, das sich bei dem Bürgermeister, bei Sekretär Hansjörg Putzer und seinen Mitarbeitern für das sehr detailliert ausgearbeitete Dokument bedankte. Endlich seien die Daten und Fakten im Zusammenhang mit der Belastung vor allem durch die Cascade transparent offen gelegt. Deshalb stimmte das Bündnis dem Strategiedokument auch zu.

Über den eigentlichen Haushalt wird zu einem späteren Zeitpunkt abgestimmt.

Von: mk

Bezirk: Pustertal