Von: luk
Bozen – Die Grünen in Südtirol sprechen sich für die Einführung eines Numerus Clausus auf den Skipisten aus. Co-Vorsitzende Elide Mussner erneuerte diese Forderung zum Jahreswechsel und verwies darauf, dass entsprechende Modelle andernorts bereits umgesetzt werden. Als Beispiel nannte sie das Skigebiet Madonna di Campiglio, das eine Begrenzung der Skifahrerzahlen eingeführt hat.
Mussner hatte einen Numerus Clausus auf den Skipisten bereits vor drei Jahren in der Fernsehsendung „Am Runden Tisch“ auf Rai Südtirol vorgeschlagen. Während andere Tourismusregionen neue Wege erprobten, fehle es in Südtirol aus ihrer Sicht an Innovationsbereitschaft. Der heimische Wintertourismus setze weiterhin auf bewährte, aber überholte Konzepte wie breitere Pisten, höhere Beförderungskapazitäten sowie neue Aufstiegsanlagen und Liftverbindungen.
Nach Ansicht der Grünen brauche der Wintertourismus vor allem klare Grenzen. Eine gezielte Begrenzung der Tagestouristen auf den Skipisten könne dazu beitragen, Qualität und Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig Raum für neue, nachhaltige Tourismusmodelle zu schaffen. Die Belastungsgrenzen seien vielerorts bereits erreicht.
Als Anzeichen dafür nennt Mussner unter anderem den zunehmenden Verkehr in den Dolomitentälern. Der Verkehrskollaps stelle eine erhebliche Belastung für die lokale Bevölkerung dar und schränke deren Bewegungsfreiheit über Monate hinweg ein. Auch überfüllte Skipisten seien ein Sicherheitsrisiko. Hinzu komme der Klimawandel, der es immer schwieriger mache, für große Besuchermengen eine gleichbleibende Schneequalität zu gewährleisten.
Die Grünen appellieren daher, den Mut aufzubringen, alternative Modelle zur Skimonokultur zu entwickeln. Ein Numerus Clausus auf den Skipisten könnte aus ihrer Sicht ein erster Schritt in diese Richtung sein.




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