Diskussion um „Impfen schützt“

Vorsorgekampagne: „Pöders Vorwürfe sind haltlos“

Montag, 08. Januar 2018 | 17:56 Uhr

Bozen – Der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, hat die Vorsorgekampagne des Sanitätsbetrieb in Sachen Impfungen als illegal bezeichnet. Diesen Vorwurf weisen die Verantwortlichen im Sanitätsbetrieb jedoch als haltlos zurück.

Die Kampagne “Weil Leben Freude macht” ziele nicht auf die Bewerbung eines Medikamentes ab. „Uns geht es um die Vorsorge und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit“, teilt die Pressestelle des Sanitätsbetriebes mit. Der Sanitätsbetrieb habe kein Interesse daran, den Medikamenten-Verkauf zu erhöhen.

Die Kampagne stütze sich auf anerkannte Forschungsergebnisse und beruft sich auf Persönlichkeiten, die ihre Sichtweise zum Thema darlegen. Zu Wort kommt unter anderem der Kinderarzt und Primar am Krankenhaus Brixen, Markus Markart, der selbst Vater von zwei Kindern ist. Es ist ihm ein Anliegen, aus ärztlicher Sicht die Vorteile und Sicherheit der Impfungen zu thematisieren, nachdem unzählige verunsichernde Aussagen online die Runde machen.

Die Rechtsabteilung des Südtiroler Sanitätsbetrieb hat die Vorwürfe Pöders überprüft und hält diese für haltlos. Marco Cappello, Direktor der Rechtsabteilung, weist darauf hin, dass selbst das von Pöder zitierte Dekret im Falle von Impfkampagnen Einschränkungen des Werbeverbots vorsieht (vgl. Buchstabe d) des Art. 117 und Komma 2 des Art. 115). „Es stellt sich die Frage“, so Generaldirektor Thomas Schael, „ob Andreas Pöder das gesamte Dekret überhaupt gelesen hat, bevor er zum Angriff bläst, oder ob er einzelne Teile einfach weglässt.“

Von: mk

Bezirk: Bozen