Medienreaktion

„Zölibat ist nicht in Stein gemeißelt“

Montag, 28. August 2017 | 15:40 Uhr

Bozen – Die SVP-Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer begrüßt den Vorschlag des Kirchenhistorikers und Noch-Präsidenten der Brixner Hofburg, Josef Gelmi, gegen den zunehmenden und „beinahe katastrophalen“ Personalmangel der Katholischen Kirche in Südtirol: verheiratete Diakone zu Priester weihen.

Dass die Katholische Kirche sich weiterentwickeln muss, sei unumstritten. Für Maria Hochgruber Kuenzer ist es genau deshalb keine nachhaltige Lösung, den immer weniger werdenden Priestern immer mehr Pfarrgemeinden anzuvertrauen: „Die Priester leiden vielerorts an Überforderung, da ihr Auftrag kaum Grenzen hat.“ Trotz deren enormer Anstrengungen fehle es den Menschen – inbesonders in peripheren kleinen Pfarrgemeinden – an Angeboten in der Seelsorge.

Diakone zu Priestern zu weihen, die – wie Josef Gelmi wörtlich im Rai-Morgengespräch sagte – „verheiratet sind und die Erlaubnis ihrer Frauen bekommen“ – diese Haltung teilt die Landtagsabgeordnete Hochgruber Kuenzer uneingeschränkt und sie begrüßt die Klarheit von Josef Gelmi.

„Kirchenhistoriker Gelmi weiß mehr als viele andere, dass das Zwangszölibat in keinen Stein gemeißelt worden ist“, so Hochgruber Kuenzer. Mit verheirateten Priestern kann sich die Kirche auch wieder stärker dem Volk annähern. „Wie Josef Gelmi wünsche ich mir, dass sich die Volkskirche zur Kirche für das Volk entwickelt“, sagt Maria Hochgruber Kuenzer.

Vor mehr als 20 Jahren hat Hochgruber Kuenzer während ihrer Befähigungskurse als Religionslehrerin an der Theologischen Fachhochschule Brixen Josef Gelmi als Lehrer in Kirchengeschichte erlebt und ihn schätzen gelernt: „Umso mehr freut es mich, dass wir nach so langer Zeit in dieser aktuellen Frage zum selben Schluss kommen.“

Von: mk

Bezirk: Bozen