Ex-Alimarkt: Von 150 Asylwerbern haben sich nur 60 gemeldet

Zu viele Obdachlose – leere Betten bei den Flüchtlingen

Freitag, 18. November 2016 | 12:00 Uhr

Bozen – Von den 150 Asylwerbern, die in die neue Übergangsunterkunft im Ex-Alimarket einziehen dürften, haben sich bis jetzt nur rund 60 gemeldet. Bis zu den anderen ist die Nachricht entweder noch nicht vorgedrungen oder sie sind gar nicht mehr in Bozen. Dafür ist die im selben Gebäude untergebrachte Kälte-Notunterkunft für Obdachlose so voll, dass Personen abgewiesen werden müssen.

Damit stehen viele Obdachlose vor der Tür. „Für die ist die Stadt Bozen zuständig, wir stellen nur die Struktur zur Verfügung“, erklärt Soziallandesrätin Martha Stocker gegenüber dem Tagblatt Dolomiten.

Die Behörden haben eine genaue Liste derjenigen Personen, die als „ex-fuori-quota“ nach dem Abkommen zwischen Innenminister Angelino Alfano und Landeshauptmann Arno Kompatscher nun eben doch in die Quote fallen und damit das Recht auf einen Platz in einer Asylwerberunterkunft haben. Erstellt wurden die Listen aufgrund der Situation von Ende September.

Bis neue Unterkünfte bereit sind, hat das Land die Supermarkthalle des ehemaligen Alimarket als Übergangslösung ausgewählt. Flüchtlinge, die dort vorstellig werden und auf der Liste stehen, bekommen einen Schlafplatz, andere nicht. „Die Quästur sagt uns, wer berechtigt ist und wer nicht“, erklärt Stocker laut „Dolomiten“.

Denn obwohl die Halle und die Bettenreihen nicht anders als im Obdachlosen-Teil aussehen, ist die rechtliche Situation eine völlig andere. Während man also in der Übergangs-Unterkunft auf die Flüchtlinge mit Anspruch wartet und die Betten solange leer sind, stehen andere vor der Tür.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen