DreitägigeS Berglauf-Event in Sexten

Mamu und Bottarelli gewinnen 19. Südtirol Drei Zinnen Alpine Run

Samstag, 17. September 2016 | 18:01 Uhr
Update

Bozen/Sexten – Der ehemalige Berglauf-Weltmeister Petro Mamu aus Eritrea und die Italienerin Sara Bottarelli haben am Samstagmittag die 19. Ausgabe des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run gewonnen. Der beliebte Berglauf im Dolomiten UNESCO Welterbe musste aufgrund von Schneefalls in den Bergen in der Nacht auf Samstag auf einer Alternativstrecke ausgetragen werden, die 12 Kilometer lang war, 1.300 Meter an Höhendifferenz vorwies, und die Teilnehmer auf direktem Weg von der Talschlusshütte zum Ziel bei der Drei Zinnen Hütte führte. Der Abschnitt zur Zsigmondyhütte, bzw. zur Büllelejochhütte wurde aus Sicherheitsgründen gestrichen.

Petro Mamu kam, sah und siegte: Der 32-Jährige aus Eritrea, der sich kurzfristig zu einem Start beim Dreizinnenlauf entschieden hat, setzte sich bei sehr kühlem aber trockenem Herbstwetter gleich nach dem Start ab. Der Afrikaner lief danach ein einsames Rennen an der Spitze und gewann die 19. Ausgabe auf der 5,5 Kilometer kürzeren Alternativstrecke mit einer Zeit von 1:02.06 Stunden. Für Mamu war es der zweite Sieg beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run nach seinem Erfolg im Jahr 2013. Vor drei Jahren hatte der Berglauf-Weltmeister von 2012 auch den aktuellen Streckenrekord von 1:22.44 Stunden auf der Originaldistanz (17,5 Kilometer/1350 Höhenmeter) aufgestellt.

Den zweiten Platz belegte am Samstag Hannes Perkmann. Der 23-jährige Sarner erreichte die Drei Zinnen Hütte auf 2405 Metern Meereshöhe nach 1:05.07 Stunden, nachdem er bei der Talschlusshütte noch an vierter Stelle gelegen hatte. Das Laufen im Flachen zählt der Berglaufspezialist aus dem Sarntal aber nicht zu seinen Strecken, weshalb er danach im Steilen Meter um Meter auf die vor ihm liegenden Athleten gut machte. Perkmann verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Position, damals hatte er den dritten Rang belegt. Diesen nahm bei der heurigen Ausgabe des Dreizinnenlaufs ein Österreicher ein, nämlich David Schneider aus Katzelsdorf (Niederösterreich). Der 35-Jährige war rund eine halbe Minute langsamer als Perkmann (1:05.40). Vorjahressieger Andrzej Dlugosz aus Polen musste sich mit dem neunten Platz zufrieden geben (1:09.20).

Bottarelli ist am Ziel ihrer Träume

Nach einem dritten Platz (2014) und einem zweiten Rang (2013) klappte es für Sara Bottarelli am Samstag mit dem ersten Triumph beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run. Die 25-Jährige aus dem Val Trompia (Provinz Brescia) feierte bei den Frauen einen Start-Ziel-Sieg. Bottarelli stand eine Zeit von 1:16.28 Stunden zu Buche.

Rang zwei belegte Lokalmatadorin Elena Casaro aus Toblach, die für die 12 km mit 1300 Höhenmetern 1:20.06 Stunden benötigte. Auch Casaro ist beim Dreizinnenlauf regelmäßig weit vorne zu finden – so hatte sie etwa im Vorjahr den dritten Rang belegt. Das Podium komplettierte die Schweizerin Victoria Kreuzer, Siegerin von 2014, die die Ziellinie dieses Mal nach 1:23.54 Stunden überquerte.

Der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2016 war auch in diesem Jahr ausverkauft, 1000 Bergläuferinnen und – läufer aus 20 verschiedenen Nationen hatten sich auch für die 19. Ausgabe gemeldet. Das Ziel erreichten 906 überglückliche „Finisher“.

Am Sonntag der Mini Drei Zinnen Alpine Run 

Das dreitägige Berglauf-Event in Sexten ist aber noch nicht zu Ende. Am Sonntag, 18. September findet der beliebte Mini Drei Zinnen Alpine Run für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren statt. Der Startschuss für die Kids fällt um 10 Uhr. Auf verschiedenen Distanzen von 300 Metern für die ganz Kleinen (Jahrgang 2011 und noch jünger) bis zu den Junioren A (Jahrgänge 1999 und 2000)  mit einer Streckenlänge von 2800 Metern wird um die schnellste Zeit gelaufen.

Südtirol Drei Zinnen Alpine Run – die Stimmen der Protagonisten

Das sagen die Protagonisten der 19. Ausgabe des beliebten Berglaufs im Dolomiten UNESCO Welterbe, der am Samstag auf verkürzter Strecke (12 km/1300 Höhenmeter) ausgetragen wurde.

Petro Mamu (Sieger): Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Rennen gewinnen konnte. Es ist bereits mein zweiter Sieg beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run, nach meinem Erfolg im Jahr 2013. Komplimente an die Organisatoren für dieses wirklich tolle Event.

Hannes Perkmann (2. Platz): Es taugt mir echt hier in Sexten. Ich fühle mich wirklich wohl. Mit meiner Leistung bin ich natürlich sehr zufrieden und dass mich nur ein Petro Mamu geschlagen hat, kann ich verkraften. Schade finde ich, dass die Strecke verkürzt werden musste. Aber ich verstehe natürlich, dass die Sicherheit vorgeht und die Entscheidung der Organisatoren war mit Sicherheit richtig.
Sara Bottarelli (Siegerin): Im vergangenen Jahr konnte ich nicht am Südtirol Drei Zinnen Alpine Run teilnehmen, weil zeitgleich die Berglauf-WM stattfand. Ich bin froh, dass ich deshalb heuer wieder dabei sein konnte, weil mir dieses Rennen total taugt. Heuer war ich bis dato eigentlich nicht so recht in Form, deshalb freut mich dieser Sieg umso mehr. Dass die Strecke verkürzt werden musste, ist mir entgegengekommen.

Elena Casaro (2. Platz): Dass mich heute nur Sara Bottarelli geschlagen hat ist für mich persönlich wie ein Sieg. Im Vorjahr wurde ich Dritte, heuer zweite – nächstes Jahr werde ich versuchen, den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run zu gewinnen.

Victoria Kreuzer (3. Platz): Ich war heuer im Sommer oft verletzt und konnte bis vor zwei Wochen eigentlich nie richtig trainieren. Im Aufstieg ist es sehr gut gegangen, im Flachen konnte ich aber kein Tempo machen. Lieber wäre ich natürlich die Originalstrecke gelaufen, aber ich denke, dass wir froh sein sollten, dass das Rennen trotz Schnee überhaupt stattgefunden und das Wetter letzten Endes einigermaßen mitgespielt hat. Ich werde jetzt noch zwei bis drei Rennen in der Schweiz bestreiten, ehe dann das Wintertraining beginnt.

Gottfried Hofer (OK-Chef): Wir haben lange Zeit hin- und herüberlegt, ob wir die Strecke verkürzen sollen und bis zum letzten Augenblick gehofft, auf der Originaldistanz starten zu können. Aber wir haben zum Wohle der Athletinnen und Athleten für die Alternativstrecke optiert. Die Sicherheit steht bei einem Rennen wie dem unseren immer im Vordergrund und das verstehen unsere Teilnehmer auch. Ich möchte allen Finishern zu ihren Leistungen gratulieren. Ganz besonders danken möchte ich unseren vielen freiwilligen Helfern, sowie unseren Sponsoren – ohne ihre Unterstützung könnten wir den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run nie und nimmer durchführen. Im kommenden Jahr feiern wir die 20. Ausgabe – mir schwirren schon sehr viele Ideen durch den Kopf. Lasst euch überraschen!

Von: mho

Bezirk: Bozen, Salten/Schlern