Peterlin hat wenig Hoffnung

Weiße Weihnacht? – Die Chancen stehen schlecht

Mittwoch, 14. Dezember 2016 | 12:00 Uhr

Bozen – Wer sich heuer auf Heiligabend in einem warmen Wohnzimmer mit einem Christbaum freut, während draußen in einer tief verschneiten Winterwelt leise der Schnee rieselt, dürfte wohl enttäuscht werden – zumindest, was Letzteres betrifft. Auch heuer gibt es wenig Hoffnung auf eine weiße Weihnacht, wie Landesmeteorologe Dieter Peterlin gegenüber dem Tagblatt Dolomiten erklärt.

„Noch ist Weihnachten etwas zu weit weg, um schon Definitives zu sagen, aber es schaut nicht so gut aus“, befürchtet der Wetterexperte. Schuld daran ist ein sehr stabiles Hoch mit viel Sonne im Gepäck, das keinen Niederschlag erwarten lässt.

„Diese Woche bleibt das stabile Hoch auf alle Fälle bestehen, deshalb gibt es weiterhin viel Sonne. Und momentan ist auch für nächste Woche keine wesentliche Änderung in Sicht“, sagt Peterlin.

Schnee bis Weihnachten ist in Südtirol mittlerweile fast schon eine Seltenheit. Fürs Etschtal (Bozen und Meran) seien „grüne Weihnachten“ eigentlich ziemlich normal, erklärt Peterlin gegenüber den „Dolomiten“. „Hier liegt im Durchschnitt nur alle fünf bis sieben Jahre Schnee zu Weihnachten.“ Doch Statistiken sagen nicht alles. Denn das letzte Mal gab es dort im Jahr 2009 „weiße Weihnachten“ – rein rechnerisch gesehen wären Schneeflocken also wieder einmal fällig.

Der Trend sieht aber nicht gut aus. Im Allgemeinen waren die letzten drei Jahre ziemlich schlecht, im Großteil des Landes war es da grün und braun. „Zu Weihnachten 2013 kam erst mit dem Stephanstag der große Schnee“, erinnert Peterlin laut „Dolomiten“.

Positive Nahrichten gibt es für die Skigebiete. „Heuer war es nicht längere Zeit extrem mild, sodass man die Schneekanonen bis auf wenige Tage immer wieder einsetzen konnte“, berichtet Peterlin gegenüber den „Dolomiten“. Ski und Rodel dürfen also ausgepackt werden – auch ohne natürlichen Schneefall. Den gibt es derzeit nur in Südtirols Gletscherskigebieten.

Im Normalbereich liegen derzeit auch die Temperaturen, die mehr oder weniger im Dezemberschnitt liegen. Auch die kommenden Tage bleiben unverändert.

Vollmond erstrahlt noch immer ungewöhnlich groß

Wenn schon die weiße Winterpracht ausfällt, bleibt wenigsten der Vollmond, der in der Nacht auf Mittwoch erstrahlte. Der Mond erscheint noch immer ungewöhnlich groß, da er sich noch sehr nahe an der Erde befindet. „Fast so groß wie letzthin der Supermond im November“, erklärt Peterlin. Zumindest dafür ist ein wolkenloser Himmel von Vorteil.

Von: mk

Bezirk: Bozen