Von: luk
Bozen – Am 30. September startet erstmals ein Lehrgang für angehende Verwaltungsrätinnen. Bei einer PK am Freitag (29. Juli) wurde die Initiative vorgestellt.
Im Rahmen der Frauenakademie des Landesbeirates für Chancengleichheit und in Zusammenarbeit mit dem WIFI sowie der Handelskammer Bozen startet in diesem Herbst der erste Lehrgang für angehende Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen in Gesellschaften mit öffentlicher Beteiligung. “Ziel ist es, Expertinnen besser aus- und fortzubilden sowie ein Netzwerk von Frauen in Verwaltungs- und Aufsichtsräten aufzubauen”, unterstrich die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer, bei der heutigen Vorstellung des Lehrgangs.
Landesrätin Martha Stocker erinnerte an den Weg der Frauen, an die Überzeugungsarbeit bei den Männern und die Forderung einer verstärkten Frauenpräsenz von einem “Bitte beruft Frauen in die Verwaltungsräte”, über “Ihr müsst Frauen ernennen” bis hin zu konkreten Forderungen „Ohne Frauen geht es nicht.” Seit der Verabschiedung des Gleichstellungsgesetzes 2010 und den Durchführungsbestimmungen zum Landesgesetz 3/2012 habe sich dank der Einführung der Drittelquote viel getan. “In nur fünf Jahren ist der Prozentsatz von zwei Prozent bei den Verwaltungsräten und von einem Prozent bei den Aufsichtsräten auf 30 beziehungsweise 33 gestiegen”, so die Landesrätin für Chancengleicheit. Anlässlich des jährlichen Sommercocktails der Frauen in Verwaltungs- und Aufsichtsräten Ende August werden die aktuellen Zahlen 2016 präsentiert. “Wir haben verstanden, dass die qualifizierten Frauen sich für ihre Aufgabe noch besser vorbereiten und verschiedene Themen vertiefen wollen”, so Stocker zum neuen Lehrgang. Das Wissen, dass es dafür bereits im Vorfeld viel Interesse gebe, bestätige die Initiatoren.
“Frauen nehmen eine bedeutende Rolle zunehmend auch in Führungspositionen ein”, ging die Leiterin des WIFI-Weiterbildung, Christine Platzer, auf die Unterstützungs- und Forbildungsinitiativen der Handelskammer Bozen ein. Frauen fühlten sich laut gesammelter Rückmeldungen jedoch oft wenig genug auf eine Aufgabe im Verwaltungs- und Aufsichtsräten vorbereitet, “mit dieser Initiative wollen wir einen Beitrag leisten, dass dies nicht mehr vorkommt”, so Platzer.
Präsidentin Oberhammer stellte den Lehrgang im Detail vor. “Es ist nicht so, dass Frauen nicht die Kompetenzen haben”, so Oberhammer, “wir wollen sie jedoch darin unterstützen, sich besser zu präsentieren.” Der Lehrgang startet am 30. September und umfasst sechs Module zu je vier Stunden an drei Wochenenden (jeweils freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr). Am 1. Dezember 2016 erhalten die Teilnehmerinnen ihr Diplom. Dabei wird auch der Grundstein für ein neues Netzwerk gelegt. Die Referenten des Lehrganges sind Experten aus den Bereichen Gesellschaftsrecht, Unternehmensführung, Personalmanagement, öffentliches Auftragswesen und Kommunikation. Zusätzlich angeboten werden Zusatzmodule für die Bereiche Banken- und Genossenschafteswesen.
Zielgruppe sind Anwältinnen, Notarinnen, Wirtschaftsberaterinnen, Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte sowie Frauen in Verwaltungs- und Aufsichtsräten mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium in Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften und mindestens drei Jahren Berufserfahrung als Freiberuflerin oder zehn Jahren Erfahrung in einer Führungsposition, gute rechtliche und betriebswirtschaftliche sowie ausgezeichnete Deutsch- und Italienischkenntnisse.
Für weitere Informationen stehen das Frauenbüro (Tel. 0471 418694) und das WIFI (Elisabeth Falser, Tel. 0471 945 666), wifi@handelskammer.bz.it) zur Verfügung. Die Anmeldung ist ab sofort über das WIFI-Portal möglich: www.wifi.bz.it.