Von: mk
Bozen – Am 27. Oktober 2017 findet der dritte Equal Pension Day in Südtirol statt. Laut dem Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der SVP-Arbeitnehmer geht es dabei darum, in der Öffentlichkeit das akute Problem der Altersvorsorge für Frauen und deren Benachteiligung gegenüber den Männern aufzuzeigen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
Nach den Grundsätzen der italienischen Verfassung sind Frauen und Männer gleichgestellt. Doch die offiziellen Daten und Statistiken würden eine ganz andere Wirklichkeit offenbaren. „Frauen verdienen in der Regel während ihres Berufslebens nicht nur weniger als die Männer, sondern sie erhalten dadurch auch weniger an Rente und sind somit dadurch besonders Altersarmutsgefährdet“, so Renzler. Laut Daten des NISF/INPS wurden in Südtirol im Jahr 2016 insgesamt 42.493 Alters- und vorzeitige Altersrenten an Männern ausbezahlt und 34.147 dieser Rentenarten an Frauen ausbezahlt.
Diese Zahlen beinhalten aber nicht die Pensionen der öffentlich Bediensteten. „Die durchschnittlichen Renten der Männer betrugen jährlich 24.414,98 Euro brutto während jene der Frauen nur jährlich 13.905,66 Euro betrugen“, so der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler. Der Unterschied scheine somit eklatant zu sein. Dem sei aber nicht ganz so, denn innerhalb dieser Zahlen müsse man noch zwischen den einzelnen Berufskategorien unterscheiden wie etwa Lohnabhängige, Selbständige, Bauern, Handwerker, Kaufleute usw., wobei dann die sich ergebenden Rentenunterschiede zwischen Frau und Mann stark differenzieren.
Als Ursachen für die geringeren Renten der Frauen seien vor allem die familienbedingte Erwerbsunterbrechung für die Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und Teilzeitarbeit, die als Nebenwirkung auch noch schlechtere berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten mit sich bringen würden, so Renzler.
„Auch wenn Paare sich einvernehmlich dafür entscheiden, dass Frauen zugunsten der Familie beruflich zurückstecken, ändert es nichts an der Tatsache dass solche Entscheidungen langfristige Risiken mit sich bringen welche im Normalfall einseitig bei den Frauen liegen und sich im Falle von Trennungen, Scheidungen usw. für sie verheerend auswirken können. Die Politik hat somit die Aufgabe, dass die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen dahingehend beeinflusst werden, dass junge Familien ihre Vorstellungen einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit so gestalten können, dass im Ruhestand oder der Pensionierung in Zukunft der Rentenunterschied oder die Altersversorgung zwischen den beiden Geschlechtern nicht mehr so gravierend und ungerecht ist, wie dies heute leider immer noch der Fall ist“, erklärt Helmuth Renzler.