Auch der Tatverdächtige ist Familienvater

Bluttat unter Lkw-Fahrern: Ionut Marius Cal [32] war erst Vater geworden

Montag, 13. Oktober 2025 | 09:04 Uhr

Von: luk

Bozen – In der Nacht auf Sonntag ist es auf dem Lkw-Parkplatz am 1.-Mai-Platz in Bozen-Süd zu einer tödlichen Gewalttat gekommen. Ein 32-jähriger rumänischer Fernfahrer, Ionut Marius Cal, wurde dabei mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt. Als dringend tatverdächtig gilt ein Landsmann des Opfers, der 47-jährige Iulian Alinil Brujan, ebenfalls Lkw-Fahrer. Sowohl Opfer als auch Täter sind laut Alto Adige Familienväter.

Nach bisherigen Ermittlungen der Staatspolizei kam es kurz vor ein Uhr nachts zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern. Laut Zeugenberichten hatten sie den Abend zuvor gemeinsam mit anderen Fahrern auf dem Parkplatz verbracht – bei Musik, Gesprächen und einigen Bieren. Ein möglicher Streit am Nachmittag schien zunächst beigelegt. Doch in der Nacht eskalierte die Situation offenbar erneut.

Mehrere Zeugen hörten plötzlich laute Rufe und Hilfeschreie aus dem Bereich des geschlossenen Imbissstands „Snack Point Walter“. “Ich habe aus dem Fenster geschaut und konnte das Opfer erkennen. Er schrie und machte einige Schritte bevor er zusammensackte. Ich habe sofort den Notruf alarmiert”, so einer der Augenzeugen.

Wenige Minuten später fanden Einsatzkräfte den 32-Jährigen schwer verletzt am Boden. Trotz sofortiger Reanimationsversuche konnte der Notarzt nur noch den Tod feststellen. Eine Stichwunde im Bereich der linken Achselhöhle erwies sich bekanntermaßen als tödlich.

Der Tatverdächtige soll unmittelbar nach der Auseinandersetzung mit seinem Lastwagen geflüchtet sein, als die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden auf das Opfer gerichtet war. Dennoch bemerkten sie, wie ein Lkw mitten in der Nacht den Motor startete und losfuhr. Das wurde als sehr ungewöhnlich angesehen. Dank Hinweisen von Zeugen und der Auswertung von Überwachungskameras konnte der Mann gegen 3.25 Uhr auf der Nordspur der Brennerautobahn bei der Laimburg von einer Streife der Verkehrspolizei gestellt werden. Im Führerhaus fanden die Ermittler blutverschmierte Kleidungsstücke, die beschlagnahmt wurden. auch hatte der 47-Jährige selbst Blutspuren am Körper.

Brujan wurde in die Quästur Bozen gebracht und dort vom diensthabenden Staatsanwalt vernommen. Er machte von seinem Recht Gebrauch, keine Aussage zu machen. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen könnte die Auseinandersetzung auf banale Gründe zurückgehen

Die Anhörung zur Haftbestätigung des festgenommenen 47-Jährigen wird voraussichtlich zwischen Montag und Dienstag stattfinden.

Der Getötete hinterlässt eine junge Familie in Rumänien – seine Partnerin und ein einjähriges Kind. Auch der mutmaßliche Täter ist verheiratet und hat Kinder.

Alto Adige

Bezirk: Bozen

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